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Bauweise

Geplant ist die Erneuerung der Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee als zweistöckiger Rahmen innerhalb der bereits bestehenden Widerlager. Dabei wird der Straßenverkehr komplett vom Straßenbahnverkehr entkoppelt und in einer tieferen -1 Ebene in zwei voneinander baulich getrennten Tunnelröhren (Röhre Nord und Süd) durch die Eisenbahnüberführung geführt. Der Straßenbahnverkehr sowie Fußgänger und Radfahrer verkehren künftig in der Ebene 0.

Am Damaschkeplatz werden ab Höhe der bestehenden Brücke des Magdeburger Ringes die Fahrbahnrampen in eine tiefere Ebene abgesenkt. Mit der Absenkung der Fahrbahnen am Damaschkeplatz werden die Rampen zum Magdeburger Ring Nord und Süd den neuen Höhenverhältnissen angepasst. Die südliche Tunnelröhre wird mit einer Fahrspur und einer kombinierten Stand- sowie Ausfädelspur ausgestattet. Die nördliche Tunnelröhre wird mit zwei Fahrspuren hergestellt. Auf Höhe der Brandenburger Straße befindet sich das Tunnelportal Ost mit den bis zum Knotenpunkt verlaufenden Rampen.

Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird zusammen mit den Radfahrern und Fußgängern auf der Ebene 0 geführt. Am Damaschkeplatz wird mit der Umgestaltung der MVB-Haltestellen die Führung der Radfahrer und Fußgänger im Bereich zwischen den Stützwänden der Rampenfahrbahnen ermöglicht. Nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer können die Fahrbahnen am Damaschkeplatz entweder über lichtsignalisierte Furten am Knotenpunkt Damaschkeplatz/ Adelheidring/Olvenstedter Straße/Editharing oder über die Tunneldecke der tieferen Ebene auf Höhe des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB) queren.

Der Fahrzeugverkehr auf der Ernst-Reuter-Allee soll in der -1 Ebene unter den Gleisanlagen der Magdeburger Verkehrsbetriebe unterführt werden. Hierzu wird ein 353 Meter bzw. 323 Meter langes Tunnelbauwerk als massive Rahmenkonstruktion mit geschlossener Decke ausgebildet. Die lichte Höhe des Tunnels inklusive Einbauten beträgt im Minimum 4,50 Meter. Die aufgrund der Grundwasserverhältnisse vorgesehene Ausbildung des Bauwerkes mit geschlossener Sohle (als Sohle bezeichnet man den Boden eines Tunnels)  wird auch in den angrenzenden Rampenbereichen fortgesetzt. An den Bauwerksenden schließen sich an die Trogabschnitte jeweils Stützwände an. Das Tunnelbauwerk wird segmentweise in Deckelbauweise hergestellt. Bei der Deckelbauweise werden Bohrpfähle oder Schlitzwände aus Stahlbeton errichtet, zwischen denen die Baugrube ausgehoben wird. Sobald die Höhe erreicht ist, in der Bagger und Radlader arbeiten können, wird die Grube zur Aufrechterhaltung des darüber fließenden Straßenverkehrs abgedeckelt. Auf der Tunneldecke verläuft etwa mittig die Straßenbahn der Magdeburger Verkehrsbetriebe.

Die Flächen in Ebene 0 werden beidseits der beiden Straßenbahngleise als Fußgängerzone sowie als Radwege genutzt. Die Gleisanlagen der Straßenbahn werden zwischen dem Damaschkeplatz und dem Gleisdreieck Ernst-Reuter-Allee/Otto-von-Guericke-Straße neu hergestellt. Die Haltestellenkonzeption im Streckenabschnitt erfordert den Umbau der Haltestelle Damaschkeplatz/ ZOB in eine zweigleisige Einfachhaltestelle, den Neubau einer Doppelhaltestelle am Kölner Platz sowie den Rückbau der Einfachhaltestelle Hauptbahnhof/City Carré und die Verlegung auf die Ostseite des Knotens Ernst-Reuter-Allee/Otto-von-Guericke-Straße als Haltestelle an der Weinarkade.