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STATT lesen : STADT schreiben. Magdeburger Stadtschreiber*innen von 2013 bis 2021.

Seit 2013 vergibt die Landeshauptstadt Magdeburg jährlich ein Stadtschreiberstipendium. Was machen die einstigen Stadtschreiber*innen Magdeburgs heute? Welche Spuren hat der Aufenthalt in Magdeburg bei ihnen hinterlassen? Welche neuen Projekte sind geplant? Der Magdeburger Autor und Performer Herbert Beesten hat sich auf Spurensuche begeben. Auch Marlen Schachinger, Magdeburgs aktuelle Stadtschreiberin, kommt zu Wort.

Rückschau auf die Zeit in Magdeburg und neue Projekte

Mittlerweile kann Magdeburg auf acht ehemalige Stadtschreiberinnen bzw. Stadtschreiber zurückblicken, die unterschiedlicher nicht hätten sein können und das Amt entsprechend charakteristisch ausgefüllt haben. Dabei ist die eine mehr, der andere weniger im Stadtbild präsent gewesen, was nicht immer den persönlichen Wünschen entsprach, bedenkt man etwa die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen im Zusammenhang mit der Covid-Pandemie, die den Stadtschreiber aus dem Jahr 2020 – den Dramatiker Jörg Menke-Peitzmeyer – hart trafen.

Sei es durch den Fußball oder als „passionierter Stadtgänger“, der wie Bernd Wagner (2013) intensiv in neue Kulturformate eingebunden war, oder mit Einladungen zu Kaffee und Kuchen, wie sie Inger-Maria Mahlke (2017) aussprach, – die Stadtschreiber suchten eine je eigene authentische Annäherung an Magdeburg und widerspiegeln damit am Ende ein genauso vielseitiges Bild der Stadt und ihrer Kultur, welche einige überrascht, aber andere auch etwas ernüchtert zurückgelassen hat.

Eintauchen, Einlassen, Einmischen

Weltoffen und bescheiden, aber mit kritischem Blick mischte sich Anja Tuckermann (2014) in die Kulturszene Magdeburgs ein. In ganz Magdeburg unterwegs war ebenfalls Peter Wawerzinek (2015), der radfahrend die, wie er sagt, weniger kulturelle Wirklichkeit Magdeburgs fand, dafür aber die Begegnung mit vielen Menschen genoss. Während sich Werner Fritsch (2016) mit Mechthild von Magdeburg vor allem der älteren Stadt- bzw. Literaturgeschichte annahm, interessierte Nellja Veremej (2018) auf den Spuren der eigenen Vergangenheit vor allem der Bruch in der jüngeren Geschichte der Stadt. Dass die Stipendiat*innen eine in vielerlei Hinsicht produktive Zeit in Magdeburg erlebten, verdeutlicht vor allem auch Nele Heyses Wirken (2019), das in einem Marathon-Lesefest mündete, in welchem zahlreiche Kulturakteure einbezogen waren.

So facettenreich das Spektrum der bisherigen Stadtschreiber*innen ist, sie einte bzw. eint die Lust an der Sprache, an dem Spiel mit Worten und natürlich der Wunsch, sich auf die Stadt Magdeburg mit ihren Traditionen, ihrem Temperament und ihren Menschen einzulassen und auseinanderzusetzen.

Interviewreihe startet am 23. März 2021

Doch was machen die einstigen Stadtschreiber*innen Magdeburgs heute? Welche Spuren hat der Aufenthalt in Magdeburg bei den Stadtschreiber*innen hinterlassen? Welche neuen Projekte sind geplant? Das sind nur einige Fragen, die im Gespräch mit dem Magdeburger Autor und Performer Herbert Beesten beantwortet werden.

Entstanden sind 30-minütige Interviews, die ab 23. März 2021, 18:00 Uhr auf der Homepage des Offenen Kanals Magdeburg zu sehen sind. Den Anfang macht Bernd Wagner, Magdeburgs erster Stadtschreiber, gefolgt von Anja Tuckermann (26.03.21) und Peter Wawerzinek (30.03.21). Nach Ostern geht es weiter mit Werner Fritsch (06.04.2021), Inger-Maria Mahlke (09.04.2021), Nellja Veremej (13.04.2021) sowie Nele Heyse (16.04.2021) und Jörg Menke-Peitzmeyer (20.04.2021). Den Abschluss bildet Marlen Schachinger, Magdeburgs aktuelle Stadtschreiberin, am 23.04.2021.

Ein Projekt des Literaturhauses Magdeburg, initiiert und moderiert von Herbert Beesten.