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Die Toten vor der Stadt. Welche Rätsel bergen die Funde von der Tunnelbaustelle?

Am kommenden Dienstag, 1. September 2020, rückt die dunkelste Stunde Magdeburgs in den Blick. Die Archäologin Juliane Huthmann referiert ab 19:00 Uhr in der Vortragsreihe des Stadtarchivs über „Zivile Opfer der Eroberung Magdeburgs 1631? Die Grabungsfunde im Bereich Tunnelbaustelle“. Alle interessierten Magdeburger*innen sowie Gäste der Stadt sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der geltenden Abstandsregeln ist die Zahl der Plätze im Kaiserin-Adelheid-Foyer begrenzt. Wir bitten um Verständnis.

 Im März 2019 gelangten auf der Tunnelbaustelle am Hauptbahnhof aufsehenerregende archäologische Funde ans Licht. An unvermuteter Stelle konnten die Gebeine von mehr als 30 Menschen gesichert werden, die vermutlich im 17. Jahrhundert gestorben sind. Doch während im mittelalterlichen Magdeburg die Toten auf den Kirchhöfen bestattet wurden, befindet sich dieses Areal vor den Toren der damaligen Altstadt.

 Spuren von Gewalteinwirkung stützen die Vermutung, dass die Archäolog*innen auf stumme Zeugen der Massaker vom Mai 1631 gestoßen sein könnten, die vor der Stadt verscharrt worden sind. Es gibt aber auch neue Hinweise auf einen regulären Friedhof vor dem Ulrichstor, die das Stadtarchiv in Quellen aus Wien entdeckt hat. Diese wurden jetzt auf dem Projektportal www.magdeburger-spuren.de veröffentlicht.

 Die Archäologin Juliane Huthmann M. A. besitzt umfangreiche Erfahrung als Ausgräberin für das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt und gilt als Expertin für Schlachtfeldarchäologie. Sie hat die Grabung an der Tunnelbaustelle geleitet und berichtet erstmals in einem öffentlichen Vortrag über den Forschungsstand.

 Zum weiteren Programm der Vortragreihe gibt es alle Informationen unter www.magdeburg.de/stadtarchiv.