Inhalt

These:
Die Magdeburger Innenstadt hat starke Charaktere aber zu wenig Mischung.

Das dritte Blickfeld setzt einen Fokus auf das funktionale Profil der Magdeburger Innenstadt. Hier ging es darum innerhalb des bestehenden Nutzungsspektrums die Defizite aufzuspüren sowie die Potenziale und Alleinstellungsmerkmale zu identifizieren. Als Grundlage für die Arbeitsgruppe diente eine Karte, in der die Magdeburger Innenstadt in unterschiedliche funktionale Teilräume gegliedert wurde.
In der Diskussion wurden insbesondere die Themenfelder Einzelhandel, Wohnen und Kultur diskutiert. Zudem wurden die Themen Öffentlicher Raum und Mobilität als wichtig erachtet.

Trends

  • Einzigartigkeit der Stadt / Urbanisierung
  • Multifunktionalität
  • Micro Housing
  • Öffentlicher Raum
  • Soziale Polarisierung
  • Gemeinsam Wohnen /Lebensstile
  • Gemeinsam Bauen
  • Authentisches Reisen
  • Convenience
  • Lebensqualität / Klima
  • Klimasensible Architekturen
  • Nahtlose Mobilität / Mobilität
  • Fokus Fahrrad
  • Stadt zu Fuß
  • Neue Ladenkonzepte / Neue Arbeit
  • Kreativ-Ökonomie
  • Urbane Produktion
  • Mitmachstadt / Teilhabe
  • Soziale Gerechtigkeit
  • Gemeinsam Bauen

 Stärken & Potenziale
>   Starke Identitäten: Die Magdeburger Innenstadt ist von vielen Quartieren mit
       starken Identitäten und unterschiedlichen Qualitäten geprägt.
>   „Stadt des Himmels“: Die langen Achsen mit ihrer Großstädtischen Morphologie
       sind ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber anderen Städten (z.B. Halle oder
       Braunschweig)
>   Flaniermeile Breiter Weg: Der Breite Weg bildet durch die (fast nahtlos)
       durchgehende aktive Erdgeschosszone ein großes Potenzial als Flaniermeile, an
       der die vielfältigen Qualitäten der Innenstadt noch besser erfahrbar werden
       können.
>   Identitätsraum Elbe: Die Grün- und Aufenthaltsräume an der Elbe (Promenade
       und Stadtpark) sind für viele Magdeburger*innen die attraktivsten Freizeit- und
       Naherholungsziele. In der Weiterentwicklung liegt ein großes Potenzial für die
       Innenstadt.
>   Handlungsspielräume: In der Innenstadt sind viele Liegenschaften in öffentlicher
      Hand, Insbesondere die Erdgeschosse könnten strategisch genutzt werden, um
      neue Mischungen und Experimente zu ermöglichen
>   Entwicklungspotenzial: In der Innenstadt existieren noch viele Möglichkeiten,
       durch Nachverdichtung neue funktionale Mischungen zu erzielen.
>   Viele Studierende: Der Universitätscampus in unmittelbarer Nähe der Innenstadt
       stellen ein großes Potenzial dar, das noch zu wenig ausgeschöpft wird.

Defizite & Hemmnisse
-   Monofunktional: Viele Teilräume in der Magdeburger Innenstadt sind zu mono
      funktional und werden als wenig urban empfunden.
-   Barrieren: Zentrale touristische Ziele und Identitätskerne (z.B. Domplatz und Alter
      Markt) sind durch große Verkehrsbarrieren voneinander getrennt.
-   Fehlende Mischung: Es besteht oftmals eine starke räumliche Trennung zwischen
      kulturellen Nutzungen und Einzelhandel / Gastronomie.
-   Introvertierte Strukturen: Die großen Einkaufszentren (insbesondere das Allee-
      Center) „schlucken“ die Frequenz und konzentrieren sie im Zentrum - andere
      Einkaufslagen (nördlicher und südlicher Breiter Weg) sind davon stark
      beeinträchtigt.
-   Fehlende Kaufkraft? Viele Einzelhändler sind in den vergangenen Jahren öfter
      umgezogen, um in die jeweils besseren Lagen zu kommen.
-   Zu geringes Angebotsspektrum: Insbesondere im Norden gibt es wenig Angebote
     für junge Menschen (Einzelhandel, Gastronomie, Wohnen)
-   Fehlende Resilienz: Die Wohngebiete im nördlichen Teil (östlich und westlich vom
      Breiten Weg) haben sehr homogene Bewohner*innenstrukturen – in naher
      Zukunft wird darum gehen einen Generationenwechsel zu vollziehen.

Erste Leitlinien für eine vielfältige Innenstadt
>>   Magdeburg schafft neue Mischungen in unterschiedlichen Maßstäben:
    1)    Die Gesamte Innenstadt wird als ein Zusammenspiel vielfältiger Teilräume mit
             starken Profilen und Identitäten (Öffentliche Räume, Treffpunkte,
             Nahversorgung) erlebbar.
    2)    Teilraum: Monofunktionale Teilräume werden durch neue Nutzungen ergänzt
    3)    Mikro: Nebeneinander unterschiedlicher Nutzungen ermöglichen
>>   Neue Angebote (Wohn-, Handel-, etc.) für unterschiedliche Lebensstile schaffen.
>>   Mehr Kultur in die Innenstadt
>>   Erdgeschosse als Experimentierraum
>>   Kommunale Flächen halten und entwickeln (Verwertungsdruck rausnehmen)
>>   Von der Achse zum Gewebe
>>   Öffentlicher Raum als Erlebnisraum für Vielfalt
        > Verkehrsreduktion
        > Fokus Fahrrad

Räumliche Schwerpunkte

  • Urbanisierung „Jakob-Viertel“

> Bauliche Kante an der Jakobstraße ausbilden / Neue Höfe schaffen
> Gewerbliche / gemeinschaftliche Nutzungen im Erdgeschoss (Flexible Zone)
> Öffentliche Räume qualifizieren: Begegnungsmöglichkeiten schaffen

  • Prämonstratenserberg verdichten
  • Nord-Süd Achsen ausdifferenzieren
    > Bahnhofstraße: Grüne Infrastruktur und Freizeitnutzungen
    > Otto-von-Guericke-Straße: Als Allee ausbilden (Baumpflanzungen und
        Begrünung), Anpassung Radinfrastruktur
    > Breiter Weg wird zum „Broadway“: Starke Verkehrsreduktion / Flaniermeile
        mit unterschiedlichen Teilprofilen und Atmosphären / Hasselbachplatz als
        „Klein-Berlin“
    > Hegelstraße-Domplatz-Regierungsstraße-Jakobstraße: Durch Bebauung
         Prämonstratenserberg und Jakobstraße entsteht neue Dichte
    > Schleinufer-Elbe-Promenade: Querung verbessern, Elbpromenade stärker
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