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Opfer des Nationalsozialismus: Gedenken am Mahnmal »Magda«

Anlässlich des Holocaust-Gedenktags am 27. Januar haben Oberbürgermeisterin Simone Borris, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff und Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger am Mahnmal „Magda“ der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Das ehemalige KZ-Außenlager in Magdeburg-Rothensee beherbergt eine abscheuliche Geschichte, an die mahnend erinnert wird.

Niedergelegte Kränze vor dem Mahnmal des ehemaligen KZ "Magda"

Oberbürgermeisterin Simone Borris und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff haben am Mahnmal Worte des Gedenkens gesprochen.

Oberbürgermeisterin Simone Borris erinnerte an die Schicksale der Häftlinge des Konzentrationslagers MAGDA in Magdeburg-Rothensee und appeliert an die Verantwortung aller Menschen: 

„2.172 hauptsächlich ungarische Juden wurden hier, inmitten einer Arbeiterwohnsiedlung, inhaftiert. Unweit der Augen und Ohren der Zivilbevölkerung mussten die Gefangengen unter totbringenden Bedingungen Luftschutzbunker für die Belegschaft und Arbeiter der BRABAG bauen. Von den über 2.000 Menschen überlebten nur wenige das Lager in Magdeburg. Jede und jeder von uns trägt die Verantwortung, dass sich solche Schicksale wie diese hier im KZ „MAGDA“ nicht wiederholen. Das ist unsere Verantwortung aus der Geschichte. Und das ist unsere Verantwortung als Magdeburgerinnen und Magdeburger.“


Oberbürgermeisterin Simone Borris spricht Gedenkworte vor dem Mahnmal des ehemaligen KZ Magda
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© Landeshauptstadt Magdeburg / Romy Buhr
Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Oberbürgermeisterin Simone Borris und Landtagspräsident Dr. Gunnar Schellenberger sowie Gäste der Gedenkveranstaltung am Mahnmal »Magda«
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© Landeshauptstadt Magdeburg / Romy Buhr
Blechbläserquartett des Sinfonieorchesters Magdeburger Musikfreunde e.V.
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Kantorin Schulamit Lubowska singt vor dem Mahnmal "Magda"
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© Landeshauptstadt Magdeburg / Romy Buhr

Nach einer Schweigeminute sprachen Bischof Friedrich Kramer und Bischof Dr. Gerhard Feige der evangelischen und katholischen Kirche sowie der Rabbiner Motti Waitsman Gebete zum Gedenken. Mit einem Gesangsbeitrag schloss die jüdische Kantorin Schulamit Lubowska die Veranstaltung.

Neben den Vertretenden der verschiedenen Gemeinden waren auch Ministerinnen und Minister, Staatssekretäre und Mitglieder des Landtags von Sachsen-Anhalt sowie Mitglieder des Magdeburger Stadtrats anwesend und legten Kränze am Mahnmal nieder. 

Hintergrundinformationen zum Mahnmal „Magda“

In der Havelstraße – Ecke Heinrichsberger Straße wurde am 26. Januar 2001 das Mahnmal „Magda“ enthüllt. Geschaffen wurde es von Metallplastiker Peter Hinz und dem Schriftsteller Jürgen Rennert. Es erinnert an das KZ-Außenlager „Magda", das sich 1944/45 in unmittelbarer Nachbarschaft befand. Ab Juni 1944 waren 2.170 zumeist ungarische Juden des Konzentrationslagers Buchenwald in das KZ-Außenlager „Magda“ in Magdeburg-Rothensee überführt und zur Schwerstarbeit für die Braunkohle-Benzin AG (BRABAG) gezwungen worden. Das Lager befand sich in unmittelbarer Nähe des heutigen Denkmals. Bis zu seiner Auflösung im Februar 1945 kamen hier 550 Häftlinge ums Leben.

27. Januar – Holocaust-Gedenktag

Der 27. Januar ist anlässlich der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und der beiden anderen Konzentrationslager Auschwitz am 27. Januar 1945 zum Holocaust-Gedenktag erklärt worden. Er erinnert an Millionen Menschen, die durch das nationalsozialistische Regime entrechtet, verfolgt, gequält und ermordet wurden, mahnend.