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Gesundheitsrisiko Hitzewellen: Verhaltenstipps

Mit den stetig gewachsenen Hitzebelastungen in Deutschland kommen auch gesundheitliche Risiken auf die Menschen zu. Besonders betroffen sind vulnerable Gruppen. Doch auch junge und völlig gesunde Menschen sollten folgende Tipps beachten, um sowohl die eigene, als auch die Gesundheit ihrer Mitmenschen zu schützen.

Aufgrund des Klimawandels haben Hitzewellen in Deutschland in den letzten Jahren stetig zugenommen. Hitze von 30 Grad und mehr sind längst keine Seltenheit mehr und stellen den Körper vor besondere Herausforderungen und gesundheitliche Risiken. Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge sind bei einer Hitzewelle im Jahr 2003 etwa 7.500 Menschen an Hitzefolgen verstorben, in den Jahren 2006 und 2015 jeweils 6.000.

Die hohen Temperaturen und einhergehendes Schwitzen kann zu hohen Flüssigkeitsverlusten führen. Hält dies über längere Zeit an, droht durch den Elektrolytverlust eine Dehydrierung: Der Körper hält der Belastung nicht stand und bricht zusammen. Ist eine schnelle Hilfe nicht möglich, wie bei isoliert lebenden Menschen, drohen schwere gesundheitliche Folgen bis hin zum Versagen überlebenswichtiger Organe.

Schutz vor der Hitze – die wichtigsten Tipps

  • Tagesablauf anpassen: Zeiten besonders hoher Hitzebelastung meiden und notwendige Tätigkeiten im Freien auf die Morgen- und späten Abendstunden schieben
  • körperliche Belastungen meiden: sportliche Betätigungen oder körperliche Aktivitäten wie Gartenarbeit vermeiden oder verschieben
  • wenn körperlich gearbeitet werden muss: Pro Stunde zwei bis vier Gläser kühlende, alkoholfreie und koffeinfreie Getränke trinken
    • nicht eiskalt – kühl oder lauwarm helfen sie dem Körper besser
    • schaffen Sie ggf. Erinnerungshilfen: Getränk im Sichtbereich
  • nicht der unmittelbaren Sonneneinstrahlung aussetzen – Schatten suchen
  • Aufenthalt in der Sonne nicht vermeidbar: Tragen Sie eine Kopfbedeckung, leichte und helle Kleidung und eine Sonnenbrille
  • benutzen Sie Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 20 oder höher
    • regelmäßiges Nachcremen nicht vergessen
  • Kinder, gesundheitlich geschwächte Personen oder Tiere NIEMALS (!) in einem geparkten Fahrzeug zurücklassen – auch nicht für kurze Zeit - die Temperatur in geparkten Fahrzeugen kann in kürzester Zeit über 50 Grad Celsius steigen
  • morgens Lüften und Luftzirkulation mit der etwas kühleren Luft ermöglichen
  • abgedunkelte Fenster halten die Räume länger kühl
  • gefährdete Menschen, die auf Medikamente angewiesen sind, sollten mit ihren Ärzt*innen sprechen ⮕ es kann sinnvoll sein, die Dosierung anzupassen
  • Gemüse, Salate und wasserreiches Obst zu sich nehmen
  • salzhaltige Lebensmittel helfen den Mineralverlust auszugleichen
  • schwer verdauliche und fettreiche Gerichte meiden, da sie den Körper zusätzlich belasten
  • kalte Fußbäder, Sprühflaschen mit Wasser oder kühlende Körperlotionen anwenden
  • lauwarm duschen ⮕ kaltes Duschen verhindert die Wärmeabgabe des Körpers

Erste-Hilfe-Maßnahmen

  • Gehen Sie nicht achtlos an Hilfsbedürftigen vorbei – helfen Sie!
  • Bringen Sie hilfsbedürftige Personen in den Schatten!
  • Lockern Sie die Kleidung, bieten Sie etwas zu trinken an!
  • Rufen Sie den Notruf 112!

Waldbrände vermeiden!

Bei anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen steigt das Waldbrandrisiko.

  • Keine Zigaretten oder andere brennende Gegenstände in die Natur entsorgen – erst recht nicht aus dem Fahrzeug! Schnell kommt es zu einem Böschungsbrand an Autobahnen und anderen Straßen.
  • Fahrzeuge niemals mit heißen Abgasanlagen auf trockenen Feldern oder Wiesen stehen lassen.
  • Grillen nur auf dafür ausgewiesenen Plätzen – und auch hier gilt: Achten Sie auf Verbote bei anhaltend großer Hitze!
  • Notruf bei Bränden oder Rauchentwicklungen: 112.
  • Löschversuche nur, wenn dabei nicht die eigene Gesundheit gefährdet wird.

Hitzetipps für Tiere und Natur

  • Wasserschalen und Trinknäpfe aufstellen, um Vögeln, Insekten und Tieren ohne Halter*innen zu helfen.
  • Es empfiehlt sich das Einlegen von Steinen in die Trinkschale o.Ä., damit die Tiere nicht ertrinken oder das Gefäß umgekippt bzw. umgeweht wird.
  • Vogeltränken sollten so aufgestellt werden, dass sich Katzen nicht unbemerkt annähern können.
  • Bäume und Sträucher in Gärten sowie vor der Haustür und in den Stadtteilen können gerne mit Eimer, Schläuchen oder Gießkannen zusätzlich bewässert werden.

Extratipp:

Die Interessenvertretung "Runder Tisch Magdegrün" ruft zu Gießpatenschaften für das Magdeburger Stadtgrün auf.