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Landeshauptstadt erhält Möglichkeit zur Umsetzung von 5G-Projekt in der Telemedizin

Der Landeshauptstadt ist im Rahmen des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten 5G-Innovationsprogramms eine Umsetzungsförderung für das Projekt „Mobiles EEG für Sachsen-Anhalt“ in Aussicht gestellt worden. Die digitale Auftaktveranstaltung fand am 23. April mit Bundesminister Andreas Scheuer, den Projektverantwortlichen und den unterstützenden Abgeordneten der Regierungsfraktionen statt. Im bundesweiten Wettbewerb wurden 50 Konzepte für eine Umsetzungsförderung befürwortet.

Das 5G-Projekt hat das Ziel, mit der Einführung einer mobilen 5G-EEG-Haube die medizinische Versorgung in der Altmark zu verbessern und Infrastrukturen effizienter zu nutzen.

„Damit hat sich die Tür für eine Förderung in Höhe von 3,5 Millionen Euro für ein innovatives 5G-Projekt in der Telemedizin geöffnet. Wir werden nun die Chance nutzen und den Förderantrag stellen. Die Zusage des BMVI ist ein wichtiger Impuls zur Stärkung des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandorts und führt den Bereich der Neurowissenschaft in das digitale Zeitalter. Davon wird vor allem auch der ländliche Raum profitieren, denn hier fehlen häufig noch digitale Infrastrukturen und nutzenstiftende Anwendungen.“ - Wirtschaftsbeigeordnete Sandra Yvonne Stieger -

„Telemedizinische Innovation ‚Made in Magdeburg‘ auf Basis modernster Informationssicherheit bringt zukunftsweisende Medizin zu den Magdeburger*innen und den Bürger*innen in angrenzende Regionen am Beispiel der Altmark. Das Projekt dient somit als Vorbild für ein bundesweites Modell.“ - Dirk Bartens, Geschäftsführer der TeleMedi GmbH und technischer Partner des Projektes -

Die Versorgung durch medizinisches Personal als auch die Verfügbarkeit von ambulanten Krankenbetten in den ländlichen Gebieten der Altmark nimmt ab. Gleichzeitig steht dieser Entwicklung ein zu erwartender steigender Bedarf gegenüber. Der Anteil der Über-65-Jährigen übersteigt in den Jahren 2021/22 die Marke von 30 Prozent der Gesamtbevölkerung – vor allem in den ländlichen Regionen – und wird vorerst weiter ansteigen.

Projektidee: Weiterentwicklung einer mobilen EEG-Haube mit 5G-Technologie

Um dieser Entwicklung mit telemedizinischen Möglichkeiten zu begegnen und auch in Zukunft eine gute Gesundheitsversorgung sicherzustellen, initiiert die Landeshauptstadt Magdeburg die Einführung einer mobilen 5G-EEG-Haube. Mit der Haube können orts- und zeitunabhängige EEG-Monitorings durchgeführt werden. Dafür wird eine in Magdeburg entwickelte und bereits seit 2017 als Medizinprodukt zugelassene EEG-Haube, die zurzeit im klinischen Umfeld des Universitätsklinikums Magdeburg pilothaft eingesetzt wird, für die mobile Nutzung mit 5G-Technologie weiterentwickelt. Mit dieser Weiterentwicklung und der Anwendung in 5G-Gebieten können somit neurologische Patient*innen im Monitoring ihrer Vitalfunktionen unterstützt werden.

Insbesondere die Langzeit-Messung der Hirnaktivität (Elektroenzephalogramm/ EEG) in häuslicher Umgebung sowie in Pflegeheimen wird durch die 5G-Anwendung der EEG-Haube ermöglicht. Wesentlicher Bestandteil ist hierbei die neue Sicherheitsanforderung des kürzlich geänderten Telekommunikationsgesetzes.

Projektpartner*innen unter der Leitung der Landeshauptstadt Magdeburg

Das Projekt für eine mobile 5G-EEG-Haube wird initiiert von der Landeshauptstadt Magdeburg unter unmittelbarer Beteiligung des Universitätsklinikums Magdeburg, dem Klinikum Magdeburg gGmbH, dem Altmark-Klinikum Gardelegen gGmbH, den niedergelassenen Neurologen, der TeleMedi GmbH Magdeburg und der Information Security Services GmbH & Co. KG Magdeburg. Assoziierte Kooperationspartner*innen mit beratender Funktion sind der Medizinische Dienst der Kassen Sachsen-Anhalt (MDK), die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen-Anhalt und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Institut für Medizintechnik).