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Platz am Gesundheitsamt umgestaltet

In der Neuen Neustadt ist ein mehrjähriges Stadtplanungsprojekt umgesetzt und beendet worden: Der Platz am Gesundheitsamt wurde umgestaltet. Dafür wurden auch Fördermittel aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ verwendet. Insgesamt betrugen die Baukosten ca. 1.109.000 Euro, davon anteilig Fördermittel und Haushaltsmittel der LH Magdeburg. Der Platz wurde bereits am 27. April 2020, bis auf Restarbeiten, abgenommen. Die noch fehlenden Ausstattungsgegenstände (Fahrradanlehnbügel und Abfallbehälter) werden bis Ende des Monats eingebaut. Auf eine feierliche Eröffnung wurde aufgrund der Kontakteinschränkungen wegen der Corona-Pandemie verzichtet.

Schon im Januar 2015 entschied sich der Magdeburger Stadtrat für eine Gestaltungsvariante. Anlieger*innen und interessierte Bürger*innen wurden über das geplante Vorhaben informiert und konnten Meinungen und Hinweise einbringen. Während des darauffolgenden langwierigen Abwägungsprozesses wurden alle verantwortlichen Fachämter beteiligt und entsprechende Gutachten eingeholt. Es entstand ein nachhaltiges Gestaltungskonzept, das langfristig wirtschaftliche, ökonomische und soziale Aspekte berücksichtigt.

Neuer Platz am Gesundheitsamt
Neuer Platz am Gesundheitsamt
Neuer Platz am Gesundheitsamt

Als innerstädtischer Extremstandort, der sich auf Trümmergrundstücken des Zweiten Weltkriegs befindet, benötigte der Platz am Gesundheitsamt ein innovatives innerstädtisches Begrünungskonzept. Nach intensiven Beratungen und unter Berücksichtigung eingeholter Fachgutachten, beschloss der Stadtrat aus nachhaltigen, wirtschaftlichen und verkehrssicherheitstechnischen Gründen im September 2016, die noch vorhandenen Bäume durch 21 neue Bäume (Eisenholzbaum) im gesamten Carré zu ersetzen.



Der Persische Eisenholzbaum ist durch seine Robustheit, Anpassungsfähigkeit und Stadtklimaverträglichkeit ein idealer Baum für diesen Standort. Durch seine abblätternde Schuppenborke, die frühe Blüte und farbenprächtige Herbstfärbung trägt er zudem zu einer optischen Aufwertung des Platzes bei. Der langfristige Erhalt der Vitalität ist durch innovative technische Sonderlösungen im Untergrund gewährleistet. Mediterran anmutende Stauden- und kleinteilige Rasenflächen brechen dabei das strenge Raster des Platzes und unterstützen die neue Aufenthaltsqualität durch ein homogenes Erscheinungsbild.

Eine moderne Materialsprache, funktionale Strukturierung sowie Barrierefreiheit und Nachhaltigkeit werden der Funktion als Stadtplatz und seinem hohen Anspruch an seine Aufenthaltsqualität gerecht. Elegantes Pflaster, ansprechende Ausstattungselemente und eine optisch anspruchsvolle Begrünung geben dem Platz eine Identität und den Bürgern einen hochwertigen Aufenthaltsraum im Stadtteilzentrum „Neue Neustadt“.

Planung seit 2015

  • Bauzeit Abschnitt 1. 2017-2018
  • Bauzeit Abschnitt 2. 2019-2020
  • Planung: Annett Kriewald – Freie Landschaftsarchitektin, Magdeburg
  • Ausführung: Busse Bau GmbH Magdeburg (beide Abschnitte)

Besonderheiten der Neugestaltung des Platzes am Gesundheitsamt

  • Barrierefreie Erschließung des öffentlichen Gebäudes Lübecker Straße 32
  • Aufwertung des Eingangsbereiches und Schaffung eines Platzcharakters
  • Bereinigung des Baufeldes von unterirdischen Leitungen und Bauwerken
  • Verarbeitung von CO2 neutral hergestelltem Pflastermaterial
  • Integration eines Regenwasserkonzeptes, bei dem sämtliches Oberflächenwasser des Platzes den neuen Baumstandorten zur Verfügung gestellt wird; die öffentliche Kanalisation wird damit entlastet
  • Schaffung eines nachhaltigen Baumstandortes im innerstädtischen Bereich durch optimal dimensionierte Baumkammersysteme aus Recyclingbaustoffen mit natürlichen Bodensubstraten für eine langfristige Standortqualität
  • Ausstattung des Platzes mit modernen, nutzerfreundlichen Bänken, Fahrradständern, Abfallbehältern und nachhaltiger Beleuchtung

Pflanzungen

  • Pflanzung von 21 Hochstammbäumen - Eisenholzbaum
  • Pflanzung von 500 m² Misch-Staudenflächen, extra entwickelt für die Landeshauptstadt Magdeburg
  • Pflanzung von 8 Judasbäumen
  • Pflanzung von weiteren 15 Ersatzbäumen in der Alexanderstraße und in der Klosterwuhne