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Vom Technikmuseum zum Zentrum Industriekultur

Auf dem Weg vom Technikmuseum zum Magdeburger Zentrum Industriekultur ist am 23. Juni die erweiterte Machbarkeitsstudie präsentiert worden. Neben Regina-Dolores Stieler-Hinz, Kulturbeigeordnete, und Dr. Neumann, Leiter Technikmuseum, waren die Staatssekretär*innen für Wirtschaft, Infrastruktur und Digitales sowie Kultur vor Ort.

Zentrum Industriekultur mit 6 Themen-Säulen

Der Präsentation wohnten Stefanie Pötzsch, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales sowie Dr. Sebastian Putz, Staatssekretär im Ministerium für Kultur, bei. Gesa von Grote, Geschäftsführerin der von GROTE GmbH, präsentierte das Konzept.

Bereits im Frühjahr 2020 hatte Museumsleiter Dr. Hajo Neumann zusammen mit der Agentur Iglhaut + von Grote eine erste Vision für den Standort an der Dodendorfer Straße vorgestellt. Die am 23. Juni 2022 präsentierte erweiterte Machbarkeitsstudie präzisiert diese Vision. Auch diese wurde vom Land Sachsen-Anhalt gemeinsam mit der Investitionsbank zu 80 Prozent gefördert – insgesamt investierten Land und Landeshauptstadt 100.000 Euro – und von der von GROTE GmbH erstellt.

Insgesamt soll das künftige Zentrum Industriekultur von sechs inhaltlichen bzw. räumlichen Säulen getragen werden:

  • Technikmuseum
  • Technikpark
  • Werkstätten
  • Veranstaltungen
  • Netzwerkknoten
  • Depot

Das Konzept bzw. die Broschüre Zentrum Industriekultur Magdeburg als PDF-Ansicht.

Machbarkeitsstudie für das Technikmuseum zum Zentrum Industriekultur Magdeburg
Beteiligte der Pressekonferenz zur Machbarkeitsstudie Zentrum Industriekultur
Magdeburgs Kulturbeigeordnete Stieler-Hinz im Gespräch mit Staatssekretär*innen

Gemeinsames Schaudepot macht Bezüge untereinander sichtbar

Die Studie rückt, in enger Abstimmung mit den Museen der Landeshauptstadt, vor allem die Depotsituation in den Fokus. Dem Vorausgegangen war eine Vorgehensempfehlung des wissenschaftlichen Beirates des Technikmuseums. Optimierungsbedarf besteht bei allen Depots der Magdeburger Museen. Die Idee des Beirates ein gemeinsames Schau- und Zentraldepot im Konzept zu berücksichtigen, lag also nahe. Dabei geht es weniger um die gemeinsame Lagerung an einem Ort. Vielmehr sollen die Bezüge untereinander sichtbar gemacht und für den Besuchenden präsentiert werden.

Magdeburgs Industrie im 19. Jahrhundert entwickelte sich prächtig und beflügelte das Sammeln und Ausstellen industrieller Exponate. Unternehmer wie Hermann Gruson oder Rudolf Wolf spendeten Geld, engagierten sich in Vereinen und stießen Museumsgründungen und Kunstsammlungen an.

Shop, Café, Werkstätten und Seminarräume

Im Rahmen der zweiten Machbarkeitsstudie wurden erste Gebäudeentwürfe miteinander verglichen und daraus ein möglicher Gebäudetyp ermittelt. Vorgeschlagen wird ein kompakter Neubau in direkter Nachbarschaft des historischen Museumsgebäudes. Dieser soll alle Funktionen wie Eingangsbereich, Shop, Café sowie Seminarräume und Werkstätten beinhalten. Aber auch das Depot und die Verwaltung sollen hier untergebracht werden. Der Entwurf trägt dem Zustand des Grundstücks Rechnung und minimiert Eingriffe in den belasteten Boden des ehemaligen SKET-Geländes.

Die Landeshauptstadt verhandelt derzeit über den Ankauf eines südwestlich an das Technikmuseum angrenzenden Grundstücks. An dieser Stelle sollen der Neubau und ein deutlich erweitertes Freigelände für Großexponate Platz finden.

Magdeburger Zentrum Industriekultur – Im Interesse des Landes

Wie in der Drucksache von 2020 angekündigt, wird dem Stadtrat nach der Sommerpause eine erneute Drucksache vorgelegt. Darin wird das Projekt zur Entscheidung präsentiert. In die Planungen eingeflossen ist der Bezug von Fördermitteln. Aktuell verhandelt das zuständige Dezernat für Kultur, Schule und Sport bereits mit dem Ministerium für Wirtschaft, Tourismus, Landwirtschaft und Forsten. Der damalige Staatssekretär Dr. Jürgen Ude hatte bereits im Sommer 2021 verkündet, dass das Projekt im Landesinteresse steht und von grundlegender Bedeutung für die Entwicklung des Tourismus der Landeshauptstadt Magdeburg ist.

Das Technikmuseum Magdeburg war am 1. Juni 2019 wieder in die Trägerschaft der Landeshauptstadt zurückgekehrt. Zuvor hatten es die Mitglieder des Kuratoriums Industriekultur in der Region Magdeburg e.V. 13 Jahre lang ehrenamtlich und eigenverantwortlich betrieben.

Das Kabinett Tenne im Technikmuseum Magdeburg
Historische Exponate wie ein alter Wartburg im Technikmuseum Magdeburg
Vitrinenlandschaft im Technikmuseum Magdeburg
Historischer Lastkraftwagen im Technikmuseum Magdeburg
23.06.2022