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Adelheid-Preis für Kunstvereinsvorsitzenden Wolfram Stäps

Wolfram Stäps, hat am 21. Februar 2020 den Adelheid-Preis 2019 für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement im „Zinnober“-Kunstverein für Menschen mit und ohne geistige Beeinträchtigung erhalten. Die Ehrung durch Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper erfolgte im Kaiser-Otto-Saal des Kulturhistorischen Museums. Zahlreiche Vertreter*innen sozialer und kultureller Träger und Vereine waren beim Festakt anwesend.

Seit mehr als 20 Jahren ist Wolfram Stäps im Ehrenamt aktiv, um Menschen mit geistiger Behinderung einen Raum zu bieten und ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.

Für seinen unermüdlichen Einsatz ist er am 21. Februar 2020 als Adelheid-Preisträger 2019 gewürdigt worden. Die Laudatio hielt Bettina Goldberg, Lehrerin an der Sancta-Maria-Förderschule in Berlin und langjährige Unterstützerin des „Zinnober“-Kunstvereins.

„Es ist ein großes Glück für unser Magdeburg, dass es hier so viele Menschen gibt wie Wolfram Stäps, die für Werte wie Solidarität, Menschlichkeit und Aufgeschlossenheit eintreten und ihre Arbeit mit so viel Herzensgüte und Leidenschaft ausrichten“, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Würdigung an den „Zinnober“-Vereinsvorsitzenden: „Sie bereichern die Menschen in Ihrem Verein und unsere Stadt mit Ihrer Arbeit und wir möchten Ihnen mit dem Adelheid-Preis ein kleines Stück zurückgeben und danken.“

Zinnober Kunstverein – Einzigartig in Sachsen-Anhalt

Mit dem gemeinnützigen Verein bietet Wolfram Stäps Menschen mit und ohne sogenannter geistiger Behinderung einen Raum, in dem sie sich kreativ austauschen und verwirklichen können. Nachdem Stäps 1991 die erste Schule für geistig Beeinträchtigte in Magdeburg gegründet hatte, realisierte er sechs Jahre später die Idee eines gemeinnützigen Vereins für Künstler*innen mit und ohne Handicap. Der 1997 gegründete Verein ist in seiner Art und Weise bis heute einzigartig in Sachsen-Anhalt und weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Es ist nicht nur ein Handlungsort für Menschen mit Behinderung, in dem sie genauso sein können, wie sie sind, sondern bietet auch Platz für Ausstellungen. Darüber hinaus beteiligen sich die Vereinsmitglieder an Projekten, Kunstausschreibungen, Kulturveranstaltungen und präsentieren ihre Werke überregional. Der „Zinnober“-Verein finanziert sich fast ausschließlich durch Spenden und den Erlösen von den Verkäufen der Kunstwerke. Finanzielle Unterstützung erhält der Verein von regionalen Wirtschaftspartner*innen.

Das Atelier an der Großen Diesdorfer Straße in der Beimssiedlung ist keine pädagogische Einrichtung, sondern dient als kreativer Raum zur künstlerischen Entfaltung der Mitglieder.

Grafische Kunstarbeiten von Menschen mit Beeinträchtigungen
Tanzgruppe des Vereins für Sporttherapie und Behindertensport
Rede der Beigeordneten Simone Borris während der Adelheid Preisverleihung 2019
Künstlerische Werke des Kunstvereins Zinnober aus Magdeburg
Blick in den Kaiser-Saal-Saal des Kulturhistorischen Museums während des Festakts Adelheidpreis
Adelheid-Presiverleihung mit dem Oberbürgermeister im Kaiser-Otto-Saale des Kulturhistorischen Museums 2019

Es entstehen Bilder ohne Klischees im Kopf

Bei regelmäßigen Ausflügen zu Ausstellungen oder anderen künstlerischen Veranstaltungen in ganz Deutschland suchen die Vereinsmitglieder nach neuen Ideen, Partner*innen und Plattformen. Die „Zinnober“-Künstler*innen sind Mitglied im Dachverband EUCREA, dem Verband Kunst und Behinderung e.V., der europaweit Outsider-Kunst sammelt. Als Outsider-Kunst werden Kunstwerke bezeichnet, die abseits des etablierten Kunstbetriebs geschaffen werden.

„Ich werde oft gefragt, was ich den Behinderten beibringe. Die Antwort ist: nichts. Ich profitiere eher von ihnen, denn sie malen ihre Bilder ohne Klischees im Kopf einfach aus dem Bauch heraus.“ – Wolfram Stäps

Beeindruckend bei dieser Arbeit ist vor allem die Art der Selbstverständlichkeit und Bescheidenheit, die Wolfram Stäps mit Blick auf sein Werk vermittelt. Für ihn stehen die Künstler*innen im Vordergrund, nicht seine Person oder die Handicaps der Vereinsmitglieder.

Hintergrund zum Adelheid-Preis

Mit dem Adelheid-Preis würdigt die Landeshauptstadt Magdeburg jährlich Personen oder Gruppen, die sich durch hervorragendes ehrenamtliches Engagement im sozialen Bereich auszeichnen. Erstmals wurde der Adelheid-Preis durch den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Lutz Trümper, im Jahr 2012 verliehen.

Zum Kuratorium gehören:

  • Vorsitzende
    • Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit, Simone Borris
  • Matthias Boxhorn (Stadtratsfraktion CDU/ FDP)
  • Ehrenstadtrat Hans-Dieter Bromberg (SPD)
  • Nadja Lösch (Stadtratsfraktion DIE LINKE)
  • Julia Bohlander (Stadtratsfraktion Bündnis90/ Die Grünen-future!)
  • Frank Pasemann (Stadtratsfraktion AfD)
  • Roland Zander (Stadtratsfraktion Gartenpartei/ Tierschutzallianz)
  • Evelin Schulz (Stadtratsfraktion Tierschutzpartei/ Bund für Magdeburg)
  • Birgit Bursee (Arbeitsgruppe „Magdeburger Netzwerk bürgerliches Engagement")
  • Mathias Geraldy (Pressesprecher der Stadtsparkasse Magdeburg)
  • Britta Goehring (Kreisarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege)
  • Matthias Borowiak (Vorsitzender Gesundheits- und Sozialausschuss)

Namensgeberin für den Adelheid-Preis ist Kaiserin Adelheid (931 – 999) – zweite Ehefrau Ottos des Großen. Wegen ihres karitativen Wirkens und ihrer Mildtätigkeit bereits zu Lebzeiten wurde sie vom Volk verehrt. Der Preis ist mit 1.000 Euro als finanzielle Unterstützung sozialer Projekte der Preisträger*innen dotiert. Das Kuratorium zur Vergabe des Adelheid-Preises ermittelt die Preisträger*innen und gibt diese jährlich am 16. Dezember bekannt. Das Datum ist festgesetzt und wurde anlässlich des Todestages der Kaiserin Adelheid im Jahr 999 ausgewählt.

21.02.2020