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Artenschutz und Landwirtschaft – ein Gegensatz?

Galt die Landwirtschaft lange Zeit als Garant für die Arten- und Biotopvielfalt in der offenen Kulturlandschaft, hat sich diese Eigenschaft ins Gegenteil gewandelt und Landwirtschaft gehört zu den Treibern für den Verlust an biologischer Vielfalt. Zu ausgeräumt, zu geradlinig, zu intensiv ist die Landschaft in den ackerbaulichen Regionen und dies macht sich in der Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt bemerkbar.
Über die Erfassung und Bewertung typischer Vogelarten wurde festgestellt, dass die Bestandssituation vieler Arten im Lebensraum Agrarland als kritisch zu bezeichnen ist. Ergänzend zeigen Langzeitbeobachtungen, dass in den letzten 27 Jahren das Aufkommen von Insekten rd. 76 % gesunken ist. Die Artengruppe der Ackerwild-kräuter ist ebenfalls von Verlusten betroffen.

Deutschland hat sich durch Verträge zum Artenschutz verpflichtet. Die Landwirtschaft kann einen Gutteil dazu beitragen, indem auf regionaler Ebene ökologisch hochwertige Biodiversitätsmaßnahmen umgesetzt werden, durch die neue Lebensräume geschaffen und der Biotopverbund wiederhergestellt werden. Die positiven ökologischen Funktionen wie Bestäuberleistung, Schädlingsregulation und Erosionsschutz führen für die Landwirtschaft auch zu ökonomischen Nutzen.

Um die Artenvielfalt in landwirtschaftlich geprägten Regionen zu fördern, müssen Maßnahmen umgesetzt werden, die im Einklang mit der landwirtschaftlichen Produktion wieder strukturreich, vielfältige Lebensräume schaffen sollen.

Vorträge

Artenvielfalt versus Landwirtschaft – Biodiversität kontra Ernährungssicherheit
Dr. Franziska Kersten, Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, Magdeburg

Gehölze im Agrarraum - multifunktionale Landschaftsräume
Dr. Paul Schenk, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau, Bernburg

Aus der Magdeburger Vogelwelt
Herbert Bilang, Fachgruppe Ornithologie, Magdeburg

Flächenschonende Kompensationsmaßnahmen
Dr. Jens Birger, Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt, Wanzleben