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Magdeburg bleibt erstes Ziel für Pendler

44 840 Menschen kommen zum Arbeiten in die Landeshauptstadt. Somit bleibt Magdeburg das wichtigste Ziel für Menschen in Sachsen-Anhalt, die für den Beruf pendeln. Im Gegenzug fahren aber auch 26 845 Magdeburger täglich über die Stadtgrenzen, um auswärts zu arbeiten.

Die Arbeitslosigkeit ist rückläufig, die Zahl der Beschäftigten wächst. Dabei gehört für viele Menschen das Pendeln zum Arbeitsalltag. Eine nun veröffentlichte Agentur-Statistik klärt auf, wie sich die Situation in Magdeburg darstellt.

26 845 Magdeburger sind demnach im vergangenen Jahr oftmals täglich für den Job in eine andere Stadt oder einen anderen Landkreis gependelt. Das sind zwar 903 mehr als noch vor einem Jahr. Doch der Großteil der sogenannten Auspendler bleibt in der umliegenden Region.

Das war früher nicht so. „Vor einigen Jahren war es Normalität, außerhalb des Tagespendelbereiches weite Strecken für den Job in Kauf zu nehmen. Das war oftmals die einzige Möglichkeit, eine Arbeitsstelle zu finden. Inzwischen hat sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt gewandelt, da die hiesigen Unternehmen Fachkräfte suchen und das Angebot an Arbeitsplätzen mit ansprechenden Konditionen zunimmt“, erläutert Matthias Kaschte, Chef der Magdeburger Arbeitsagentur, die aktuellen Zahlen.

Erst das Umland, und dann Berlin und Wolfsburg

Die meisten der 26 845 auspendelnden Magdeburger fahren in den Landkreis Börde: Hier arbeiten 9159 von ihnen. Es folgt der Salzlandkreis mit 3067 Magdeburgern, die hier in Lohn und Brot stehen. Auf der dritten Stelle liegt das Jerichower Land mit 2416 Magdeburger Auspendlern. Erst auf dem vierten und fünften Platz finden sich entferntere Regionen wie die Stadt Berlin mit 1095 Auspendlern oder die Stadt Wolfsburg mit 899 Auspendlern.

Im Gegenzug ist Magdeburg weiterhin das erste Pendlerziel in Sachsen-Anhalt. Wie die anderen beiden Oberzentren Halle und Dessau-Roßlau hat die Landeshauptstadt eine Sogwirkung auf Beschäftigte, da hier mehr Menschen von auswärts arbeiten als dass Bewohner der drei Städte auswärts zum Arbeiten fahren. So pendelten laut Agenturstatistik dementsprechend zuletzt 44 840 Menschen in die Landeshauptstadt zum Arbeitsplatz. Im Vorjahr waren es noch 44 138.

Einpendler kommen aus der Nachbarschaft

Bei den Einpendlern liegen wie bei den Auspendlern die drei Nachbarkreise vorn: Aus der Börde kamen 15 403 Menschen zum Arbeiten nach Magdeburg, aus dem Salzlandkreis waren es 7669 und aus dem Jerichower Land 7353. Auf den Plätzen vier und fünf liegen bei der Einpendlerstatistik jedoch keine Zentren in anderen Bundesländern, sondern die Landkreise Stendal und Harz mit 1655 beziehungsweise 1615.

Zu bedenken gibt Matthias Kaschte ebenfalls, dass im Zeitalter der Digitalisierung mobiles Arbeiten über weite Distanzen keine Seltenheit mehr ist. So muss für geeignete Jobs der entferntere Wohnort des Arbeitnehmers kein K.-o.-Kriterium sein.

Trotzdem ist es für Arbeitgeber zum Teil schwer, Fachkräfte zu finden. Sich für einen bestimmten Job zu entscheiden, hängt beim Bewerber nicht mehr allein von der Bezahlung ab. „Auch flexible Arbeitszeiten, mobiles Arbeiten, ein aktives Gesundheitsmanagement, Weiterbildungsangebote und Aufstiegsmöglichkeiten machen einen Arbeitsplatz attraktiv. Das sollten noch mehr Arbeitgeber berücksichtigen“, regt Kaschte an.

Beim Pendlersaldo, bei dem die Zahl der Auspendler von der der Einpendler abgezogen wird, kommt Magdeburg auf 17 995. Auch die anderen kreisfreien Städte haben einen positiven Saldo: Halle mit 11 910 und Dessau-Roßlau mit 3196. Mit einem Wert von 8613 hat auch der Salzlandkreis einen positiven Pendlersaldo. Alle übrigen Landkreise Sachsen-Anhalts kommen auf negative Werte.

Autor: Martin Rieß , 28.06.2017 
Quelle: Volksstimme 27.6.2017