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Kammeroper nach Franz Kafka

In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln

Kaum einer hat im 20. Jahrhundert der Sprache und ihren Nuancen so genau nachgespürt wie Franz Kafka, der deutsche Schriftsteller aus Prag. Seine Erzählung »In der Strafkolonie« aus dem Jahre 1917 ist eine beunruhigende Geschichte: Ein Reisender soll bei seinem Besuch einer Strafkolonie eine Hinrichtungsmaschine beurteilen, die ihm von einem Offizier mit großem Engagement vorgeführt wird. Das Urteil wird dem Verurteilten in einer stundenlangen grausamen Prozedur in den Körper eingeschrieben – bis er tot ist. Im Jahr 2000 nahm sich der bekannte amerikanische Komponist Philip Glass dieser Erzählung an. Seine Kammeroper »In the Penal Colony« überträgt die Erzählung behutsam und genau ins Englische – mit einer Musik, die ganz die Auseinandersetzung zwischen dem Offizier (Roland Fenes) – einem Vertreter der alten Ordnung – und dem scheinbar unbeteiligten Reisenden (Peter Diebschlag) ins Zentrum stellt. Diese Auseinandersetzung konfrontiert die Zuhörer in diesem Musik- und Tanztheater mit existentiellen Fragen: Wie fest sind wir in bedrückende Systeme eingebunden? Können wir uns aus einer alten, offensichtlich grausamen Ordnung lösen? Haben wir den freien Willen uns zu entscheiden?

Musikalische Leitung Rainer Roos Regie Valentina Simeonova Bühne und Kostüme Lena Lukjanowa Spielort opernhaus/hinterbühne
Es singen und spielen Peter Diebschlag, Roland Fenes und Mitglieder der magdeburgischen philharmonie
Premiere 26. 02. 2005 Spielort opernhaus/hinterbühne

07.01.2005 
Quelle: theater magdeburg