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Bürgermeister für den Frieden - Veranstaltungen

Gedenken zum 70. Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima und Nagasaki am 9. August 2015, 18:00 Uhr,
Stele der Völkerfreundschaft auf dem Lukashügel

Das Gedenken zum 70. Jahrestag der Atombomben- abwürfe 1945 auf Hiroshima und Nagasaki fand als eine gemeinsame Veranstaltung der
Landeshauptstadt Magdeburg und des Ökumenischen Arbeitskreises Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung Magdeburg statt.
Anstoß für die Veranstaltung gab der Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.

Nach einem gemeinsamen Gang auf den Lukashügel und der Versammlung am Denkmal für die Opfer des Atombombenabwurfes auf Nagasaki wurden Gebinden und Blumen an der Stele der Völkerfreundschaft abgelegt und eine Friedenskerze entzündet.

Der Bürgermeisters Klaus Zimmermann und die Pfarrerin Eva Hadem für den Ökumenischen Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung Magdeburg sprachen Gedenkworte.
Die musikalische Umrahmung erfolgt durch Götz Baerthold am Saxophon. 

Vertreter der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V., des Ökumenischen Arbeitskreises, der Stadtverwaltung und Magdeburgerinnen und Magdeburger nahmen an dem Gedenken teil.

Weitere Informationen:

Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V.

Die Deutsch-Japanische Gesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. unterstützt das Gedenken zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe und wendet sich entschieden gegen jedwede Entwicklung, Besitz, Verbreitung, Erprobung und Anwendung von Kernwaffen.

Am 5. Februar 2015 hatte das Stadtplanungsamt gemeinsam mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft zu einem Vortrag »Atombombenabwürfe auf Japan - Warum? Zum 70. Gedenkjahr« von Dr. Kenji Kamino in den IBA-Shop eingeladen.
Im Anschluss an den Vortrag wurde eine Ausstellung in Erinnerung an die Bombardierung Japans eröffnet, die bis zum 28. Februar im IBA-Shop zu sehen war.

Stele der Völkerfreundschaft auf dem Lukashügel

Die Bildhauer Gerhard Rommel und Karl-Günter Möpert gestalteten das von der Anhöhe des Lukashügels weithin sichtbare Kunstwerk.
Auf der sechs Meter hohen Stele fanden rund 20 halbplastische Figuren Platz, die mannigfaltige Gedanken der Völkerfreundschaft deutlich machen.
Ausgangspunkt der künstlerischen Gestaltung ist der Lebensbaum, der in einem Taubenkranz, ähnlich einem römischen Kapitell, seinen Abschluss findet.
Die Vielzahl der Motive zeigt sich zwischen angedeuteten Elementen des Lebensbaumes.
Der Baum bildet immer wieder den Übergang von einer der vier Trassen zur anderen, was die Kraft des Lebens andeuten soll.

Ein in Marmor ausgeführtes Duplikat der Stele steht als Geschenk der DDR seit 1981 in Magdeburgs damaliger Partnerstadt Nagasaki.

Die Steinkapsel neben der Stele der Völkerfreundschaft enthielt bis 1990 einen vom Oberbürgermeister der Stadt Hiroshima an Magdeburg
übergebenen Trümmerrest des Gebäudes, über dem am 6. August 1945 von einem US-Flugzeug die erste Atombombe gezündet worden war.

Am 9. August 2005 gedachten in der Landeshauptstadt Magdeburg Bürgerinnen und Bürger mit einem Schweigemarsch und mit einer Kranzniederlegung der Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945.
Der Schweigemarsch führte von der Lukasklause zur Stele der Völkerfreundschaft auf dem Lukashügel. Dort legte der Bürgermeister Bernhard Czogalla den Kranz der Landeshauptstadt Magdeburg nieder.

„Wir gedenken heute der Opfer des Atombombenabwurfes auf Hiroshima und Nagasaki. Wir gedenken derer, die bis heute unter den Folgen dieses Verbrechens gegen die Menschlichkeit zu leiden haben. Wir mahnen auch in Magdeburg an, nicht nachzulassen im Ringen um Verständigung, Versöhnung und ein friedliches Miteinander der Völker“, so Bürgermeister Czogalla in seinen Gedenkworten.

An der Stele der Völkerfreundschaft, vom Bildhauer Dieter Rommel, liegt unter einer Platte aus bruchsicherem Glas ein Stein aus Nagasaki. Der Stein stammt aus der am 9. August 1945 zerstörten Stadt. Von dort wurde er nach Magdeburg gebracht. Die Sandstein-Einfassung für den Gedenkstein trägt die Inschrift „Hiroshima und Nagasaki mahnen“. Die Steine reisten in die Städte des Bündnisses „Bürgermeister für den Frieden“, um weltweit an die tausendfache Zerstörung des Lebens in den Städten Hiroshima und Nagasaki zu erinnern.
Bis Ende 1945 starben an den Folgen des Atombombenabwurfes über 250 000 Menschen. Noch immer erkranken oder sterben jährlich Tausende an den Folgen der Strahlung.
Das Skelett des Atombomben-Domes von Hiroshima ragt aus der Stadt heraus und erinnert an das von Menschenhand herbeigeführte Inferno. Bis heute gilt der Atombombenabwurf der USA nicht als Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Noch immer werden Atomwaffen getestet.
Seit 1985 ist Magdeburg Mitglied im Bündnis der Städte „Bürgermeister für den Frieden“.
Das Gedenken der Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Magdeburg bot der Stadt erneut die Möglichkeit die Forderungen nach einer Atomwaffen freien Welt zu erneuern.


Akihiro Takahashi, Zeitzeuge und ehemaliger Direktor des Hiroshima Peace Memorial Museums (rechts)

Am Sonnabend, dem 4. September 2004 hielt Herr Akihiro Takahashi, Zeitzeuge und ehemaliger Direktor des Hiroshima Peace Memorial Museums, im Konzertsaal des Konservatoriums
„Georg Philipp Telemann“ einen Diavortrag mit dem Titel

      „Die Atombombe, Hiroshima 6. August 1945, Erinnerungen und Anmerkungen eines Überlebenden"

Herr Akihiro Takahashi überlebte die Atombombenexplosion - nur 1,4 km vom Hypozentrum entfernt - auf dem Schulhof seiner Junior High School am 6. August 1945.
Der Zeitzeuge wurde von den Mitgliedsstädten der Bürgermeister für den Frieden zu einer Vortragsreise nach Deutschland eingeladen.
Er besuchte unter anderem auch Hannover, Hamburg, Kiel und Köln.

Herr Takahashi möchte mit seinem eindrucksvollen Vortrag die Zuhörer für das Thema "atomare Abrüstung" im Vorfeld der UN- Konferenz zur Überprüfung des Atomwaffensperrvertrages
im Mai 2005 in New York sensibilisieren und motivieren.

Im Rahmen seines Besuches trug sich Herr Takahashi in das Gästebuch der Stadt Magdeburg ein.