Der Kaiser-Otto-Preis
Die Landeshauptstadt Magdeburg erinnert mit dem Kaiser-Otto-Preis an die Verdienste Ottos des Großen und würdigt Persönlichkeiten, die sich um den europäischen Einigungsprozess besonders im Hinblick auf die ost- und südosteuropäischen Staaten und die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben.
Mit der Vergabe des Preises will die Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts nachdrücklich daran erinnern, welch großen Beitrag das Geschlecht der Ottonen für die frühmittelalterliche deutsche und europäische Geschichte geleistet hat.
Der Kaiser-Otto-Preis ist der wichtigste Kulturpreis der Landeshauptstadt Magdeburg. Er wurde im Jahr 2005 aus Anlass des 1.200-jährigen Stadtjubiläums zum ersten Mal verliehen.
Seither wird er in der Regel alle zwei Jahre im Rahmen eines Festaktes im Dom zu Magdeburg, der Grablege Ottos des Großen, überreicht. Nationale und internationale Persönlichkeiten, die sich große Verdienste als europäische Brückenbauer*innen erwarben und denen die Förderung und Wahrung gemeinsam gelebter europäischer Werte von Frieden, Völkerverständigung und Demokratie Herzensangelegenheiten sind, wurden seither als Laudator*innen und als Preisträger*innen in Magdeburg willkommen geheißen.
Der Preis ist ein Ehrenpreis. Er wird in Form einer Medaille in zeitgenössischer Gestaltung überreicht. Sie zeigt auf der Vorderseite ein Portrait der Preisträgerin / des Preisträgers und rückseitig eines der Herrschersiegel Ottos des Großen. Die Medaille wird von Bernd Göbel, emeritierter Professor für Bildhauerei an der Burg Giebichenstein - Hochschule für Kunst und Design in Halle (Saale) und Medailleur mit internationalem Renommee gestaltet und gefertigt.
Kaiser-Otto-Preis 2023
Die Präsidentin der Slowakischen Republik, Zuzana Čaputová, wurde mit dem Kaiser-Otto-Preis 2023 geehrt. Das Preiskomitee und die Kulturstiftung Kaiser Otto wurdigen damit ihre europäische Haltung und ihren konstruktiven Einsatz für Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Freiheit. Der Kaiser-Otto-Preis wurde bei einem Festakt am 30. August 2023 im Dom zu Magdeburg im Beisein von 550 nationalen und internationalen Gästen im Dom zu Magdeburg verliehen. Die Preisverleihung fand demnach im Jubiläumsjahr zum 1050. Todestag Ottos des Großen statt.
Entwicklung Magdeburgs unter Otto dem Großen
Ottostadt Magdeburg
Seit 2010 nennt sich Magdeburg „Ottostadt“ und erinnert mit diesem Beinamen an die zwei bedeutenden „Ottos“, die eng mit der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern verbunden sind.
Otto von Guericke, Universalgelehrter und Bürgermeister Magdeburgs sowie
Kaiser Otto I., unter dem die Stadt im 10. Jahrhundert zu einer der Metropolen des Mittelalters gedieh und der wesentlich die Entwicklung und Geschichte Magdeburgs, Deutschlands und Europas beeinflusste.
Preis für europäische Werte in Tradition Ottos des Großen
Die Landeshauptstadt Magdeburg verleiht seit dem Jahr 2005 den Kaiser-Otto-Preis an Persönlichkeiten und Institutionen internationalen Ranges, die sich durch vorbildliches Wirken für Freiheit, Frieden und Völkerverständigung , vor allem auch in Bezug auf die ost- und südosteuropäischen Staaten, verdient gemacht haben. Die Stadt erinnert damit nachdrücklich an den bedeutenden sächsischen Ottonen-Herrscher, der im 10. Jahrhundert durch kluge Weltpolitik und Diplomatie in seinem riesigen Herrschaftsgebiet für lange Zeit den Frieden sicherte.
Magdeburg wird zur europäischen Metropole
Im Zentrum Europas entstand im 10. Jahrhundert unter Ottos Ägide mit dem Reich der Franken, der Sachsen und vieler weiterer Stämme nördlich der Alpen allmählich die Nation der Deutschen.
Magdeburg, seine Lieblingspfalz und Geschenk an seine erste Frau Editha, machte er im Jahre 968 zum Erzbistum. Es entwickelte sich zum mächtigsten seiner Zeit auf deutschsprachigem Boden. Otto ließ ein riesiges Gotteshaus bauen, das schon zu seinen Lebzeiten als seine letzte Ruhestätte vorbestimmt war. Magdeburg wurde quasi zu Ottos Hauptstadt und erlangte damit weithin Bekanntheit und mit der Verleihung des Markt-, Münz- und Zollrechts auch Wohlstand.
Bemerkenswert für die Zeit ist des Kaisers zeitlebens enge Beziehung zum sächsischen Stammland. Damals gab es noch keine Residenzen. Otto übte seine Herrschaft in erster Linie durch persönliche Präsenz aus. Ständig war er mit seiner Familie und dem Hofgefolge in den entferntesten Reichsgebieten unterwegs. Dennoch belegen historische Quellen zahlreiche Besuche des ottonischen Herrschers in Magdeburg.
Grabstätte Ottos im Magdeburger Dom
Als Otto I. am 07. Mai 973 stirbt, wird er im Hohen Chor des Magdeburger Doms beigesetzt. Auch dies ist ein Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit und Liebe zu unserer Stadt.
Ottos Reich währt nach seinem Tod noch ganze 844 Jahre bis zum Rücktritt des letzten römisch-deutschen Oberhauptes Franz II. im Jahr 1806.
Entstehungsgeschichte des Kaiser-Otto-Preises
1996 trugen sich Mitglieder des Stadtrats erstmals mit dem Gedanken einen Preis in Erinnerung an die Verdienste Ottos des Großen für die Stadt Magdeburg zu schaffen. Intensive Vorarbeit und Auseinandersetzung waren nötig, ehe sich der Stadtrat zu Beginn der 2000-er Jahre darauf einigte, den Kaiser-Otto-Preis erstmals im Jahr 2005 zu vergeben – das Jahr in dem die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, die gleichsam Lieblingspfalz Ottos des Großen war, ihren 1.200 Geburtstag feierte.
Gründung der Kulturstiftung Kaiser Otto
Die Kulturstiftung Kaiser Otto, getragen von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Sparkasse MagdeBurg, wurde im Jahr 2003 als Stiftung bürgerlichen Rechts gegründet. Stiftungszweck sind die Förderung, der Erhalt und die Entwicklung der kulturellen Vielfalt der Stadt Magdeburg sowie deren dauerhafte Bewerbung als Metropole des Mittelalters. Der Vorstand und das Kuratorium, dem die Oberbürgermeisterin als Vorsitzende vorsteht, sind die Organe der Stiftung. Ein Preiskomitee, das neben den Mitgliedern des Kuratoriums weitere berufene Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zählt, bestimmt darüber, welche Persönlichkeit oder Institution mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt werden soll.
Die Kulturstiftung Kaiser Otto
Ausgelobt wird der Kaiser-Otto-Preis von der Kulturstiftung Kaiser Otto, die am 17. April 2003 als gemeinnützige Stiftung privaten Rechts in Magdeburg gegründet wurde. Die Stiftung wird gemeinsam getragen von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Sparkasse MagdeBurg.
Den Namen des großen mittelalterlichen Herrschers tragend, der vor über 1000 Jahren wesentlich die Entwicklung und Geschichte der Stadt Magdeburg, Deutschlands und Europas beeinflusst hat, widmet sich die Kulturstiftung Kaiser Otto dem Erhalt, der Förderung und der Entwicklung des kulturellen Lebens der Landeshauptstadt Magdeburg sowie der Vermittlung ihrer großen Geschichte als europäische Metropole des Mittelalters.
"Zu Beginn des 21. Jahrhunderts sollte nachdrücklich daran erinnert werden, welch großen Beitrag das Geschlecht der Ottonen aus seinem Kerngebiet zwischen Harz und Elbe für die frühmittelalterliche, deutsche und europäische Geschichte leistete. Die 27. Europaratsausstellung „Otto der Große – Magdeburg und Europa“ im Jahr 2001, zeigte einem großen Publikum, einer bedeutenden Fachöffentlichkeit und vor allem den Magdeburgern selbst, dass der erste römische Kaiser deutscher Nation – Otto I. – unsterblich mit Magdeburg verbunden ist."
Mit diesen Worten unterstrich der damalige Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Bedeutung und historische Herleitung der Kaiser-Otto-Stiftung anlässlich ihrer Gründung.
Ein Preiskomitee entscheidet alle zwei Jahre über die Auswahl des Kaiser-Otto-Preisträgers, des Laudators und die Gestaltung des Festaktes der Preisverleihung. Die Mitglieder des Preiskomitees werden vom Vorstand der Kulturstiftung Kaiser Otto Magdeburg berufen.
Preisträgerinnen und Preisträger
Preisträgerin 2023- Zuzana Čaputová
Preisträger 2020 - Klaus Iohannis
Preisträgerin 2017 - Federica Mogherini
Preisträgerin 2015 - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
(OSZE)
Preisträger 2013 - Prof. Dr. h.c. Egon Bahr (†)
Preisträgerin 2011 - Dr. Angela Merkel
Preisträger 2009 - Wladyslaw Bartoszewski (†)
Preisträgerin 2007 - Prof. Dr. Vaira Vike-Freiberga
Preisträger 2005 - Dr. Richard von Weizsäcker (†)