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Umweltpreis 2019

Der Umweltpreis der Landeshauptstadt Magdeburg wurde in den drei Kategorien Wirtschaft, Jugend und Private sowie Forschung vergeben. Die Entscheidung über die einzelnen Preisträger trafen ein Fachkreis zum Vorentscheid und eine Jury mit Vertretern aus Wirtschaft, Bildung und Forschung.Teasertext

Laudatoren waren Prof. Dr. Michael Böcher von der Otto-von-Guericke Universität, Dr. Neumann vom Zentrum für Regenerative Energien Sachsen-Anhalt e.V. und Dr. Zeiger von der Industrie- und Handelskammer. Die Festrede hielt Fr. Prof. Dr. Matthies von der Otto-von-Guericke-Universität.

Kategorie Wirtschaft

Als erster Preisträger in der Kategorie Wirtschaft wurde die Trenux Gmbh für ihren innovativen Fahrradanhänger ausgezeichnet. Der Anhänger lässt sich bei Nichtgebrauch in Sekunden zusammenklappen. Dabei bleibt er fest mit dem Fahrrad verbunden und kann auf jedem Gebäckträger transportiert werden. Dadurch kann der Anhänger auch im Alltag jederzeit mitgeführt werden und kommt auch für Menschen in Frage, welche sonst keine Abstellmöglichkeiten für einen Fahrradanhänger hätten. Somit kann der Anhänger deutlich flexibler, als ein herkömmlicher Fahrradanhänger eingesetzt werden und erreicht eine viel breitere Bevölkerungsgruppe. Damit hat die Trenux GmbH einen wichtigen Beitrag dafür geleistet, dass PKW-Fahrten im Alltag durch umweltfreundlichere Fahrradfahrten ersetzt werden. Die Trenux GmbH erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.


Den zweiten Preis belegte Frau Ernas loser Lebensmittelpunkt. Dabei handelt es sich um einen Unverpacktladen im Magdeburger Stadtteil Stadtfeld Ost. In dem Laden werden unverpackte Lebensmittel, Hygieneartikel, Reinigungsmittel und Dinge des täglichen Gebrauchs angeboten. Die Kunden bringen für den Einkauf ihre eigenen Behältnisse mit und kaufen die Waren ohne (Plastik-) Verpackung ein. So werden Verpackungsmaterial und somit CO2 eingespart. Außerdem wird durch das grammgenaue Abwiegen von Lebensmitteln auch deren Verschwendung minimiert, da immer genau die richtige Menge erworben werden kann. Dafür erhält der Beitrag ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Ebenfalls den zweiten Preis in der Kategorie Wirtschaft erhielt die Helionat eG. für das Errichten einer Bürgersolarfreiflächenanlage in Magdeburg-Rothensee. Sie hat eine Gesamtleistung von 992 kWp und ist damit die größte Bürgerenergieanlage in Sachsen-Anhalt. Das besondere an ihr ist, dass sie auf der ehemaligen BEMA-Deponie errichtet wurde. Der Standort ist durch hochgradige Bodenkontaminationen gekennzeichnet. Eine Photovoltaikanlage stellt damit die optimale Nutzungsform für die ehemalige Deponie dar. Durch die Beteiligung von inzwischen mehr als 100 Bürgerinnen und Bürgern aus der Region an der Helionat eG. verbleibt auch die gesamte Wertschöpfung der Anlage in der Region. Durch die Anlage werden jedes Jahr 670 t CO2 eingespart. Dafür erhält die Helionat eG. ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Kategorie Jugend/Private

Den ersten Preis in der Kategorie Jugend und Private erhieltdie Comeniusschule für ihr Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Das Projekt ist durch das langjährige Engagement der Schule im Klima- und Umweltschutz gekennzeichnet und beinhaltet verschiedene Teilprojekte. So hat die Schule seit 2007 wiederholt am Fifty-Fifty-Projekt teilgenommen und die Klassen besuchen regelmäßig verschiedene Umweltzentren. Außerdem wird in der Schule Altpapier gesammelt, mit speziellen Lernmaterialien Wissen zu den erneuerbaren Energien vermittelt und noch eine Reihe weiterer Projekte mit dem Ziel des Umweltschutzes durchgeführt. Damit leistet die Comeniusschule einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung und wird ihrer Rolle als umweltbewusster Multiplikator gerecht. Die Comeniusschule erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro.

 
Den zweiten Preis erhielt der Verein Grünstreifen e.V. für das Projekt Macherburg. Dabei handelt es sich um eine offene Werkstatt die gegen einen monatlichen Unkostenbeitrag genutzt werden kann. In der Werkstatt stehen nicht nur diverse Werkzeuge zur Verfügung, sondern es werden auch verschiedenste Workshops angeboten. In diesen kann man beispielsweise eigene Designmöbel herstellen, lernen wie man eine CNC-Fräse bedient und 3D-Modelle drucken.
Ein Schwerpunkt des Angebots liegt auch im Bereich des Upcyclings und der Hilfe zur Selbsthilfe bei der Reparatur von Gegenständen. Damit wird die Lebensdauer von Gegenständen verlängert und das Anfallen von Abfall vermieden. Das spart nicht nur Geld, sondern schützt auch die Umwelt. Dafür erhält der Grünstreifen e.V. ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Der dritte Preisträger in der Kategorie Jugend und Private ist der BUND Jugend e.V. mit dem Beitrag „soliRADisch“. Dabei handelt es sich um eine Fahrradwerkstatt mit sozialen und ökologischen Zweck. In der Werkstatt werden alte Fahrräder wieder aufgebaut und an soziale Einrichtungen gespendet. Außerdem kann man in der Werkstatt, unter tatkräftiger Unterstützung das eigene Fahrrad reparieren. Damit ermöglicht das Projekt, dass auch Menschen mit geringen finanziellen Möglichkeiten nachhaltig mobil sein können. Darüber hinaus wird durch das Nutzen von alten Fahrrädern das Anfallen von Abfall vermieden und die Umwelt geschont. Für ihren Beitrag erhält BUND Jugend e.V. ein Preisgeld in Höhe von 500 Euro vergeben.

Kategorie Forschung

Als Preisträger des diesjährigen Umweltpreises in der Kategorie Forschung ehrte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper das Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation gleich zwei mal.

Den ersten Preis erhielt das Projekt Wachstumskern Fluss-Strom Plus, an welchem 19 Unternehmen und 7 Forschungseinrichtungen beteiligt sind. Es hat die Erschließung von Standorten mit geringem Wasserkraftpotential durch wirtschaftlich effiziente und ökologisch verträgliche Wasserkraftanlagen zum Ziel. Damit soll Wasserkraft ohne Aufstau nutzbar gemacht und so dezentral und umweltfreundlich Strom erzeugt werden. Damit wird ein wichtiger Beitrag für den Ausbau der erneuerbaren Energien geleistet. Dafür wird das Projekt mit einem Preisgeld in Höhe von 2.500 € dotiert.

Den zweiten Preis erhielt das Zentrum für Produkt-, Verfahrens- und Prozessinnovation für die Entwicklung eines Autonomen Fahrradsystems zum flexiblen Einsatz für Logistik und Beförderungsaufgaben. An dem Projekt arbeiten verschiedene interdisziplinäre Arbeitsgruppen. Das Ziel ist es ein selbstfahrendes Fahrrad zu entwickeln. Dieses Fahrrad kann man sich bei Bedarf jederzeit „bestellen“, beispielsweise, wenn man nach einem Einkauf die Einkäufe nicht zu Fuß transportieren möchte oder, wenn man sein Kind bei Sonnenschein spontan mit dem Fahrrad aus der Kita abholen möchte. Der Vorteil ist, dass man keine Abstellmöglichkeit für das Fahrrad benötigt, das Fahrrad direkt zu dem Nutzer kommt und es im Gegensatz zu autonom fahrenden Kraftfahrzeugen nicht im Stau stecken bleibt. Darüber hinaus fährt das Fahrzeug elektrisch und hat so das Potential, PKW-Fahrten zu reduzieren und CO2 einzusparen. Dafür wird das Projekt mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert.


Sponsoren

Die Verleihung des diesjährigen Umweltpreises der Landeshauptstadt Magdeburg erfolgte mit freundlicher Unterstützung:

Stadtsparkasse Magdeburg  • ÖSA-Versicherungen  • Volksbank Magdeburg  • Wohnungsbaugesellschaft Magdeburg • Städtische Werke Magdeburg  •  Müllheizkraftwerk Rothensee GmbH • MWG-Wohnungsgenossenschaft • Magdeburger Verkehrsbetriebe  • Getec AG  • ÖHMI AG, mtu Reman Technologies GmbH • Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt