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Premiere: Das Floß der Medusa

Die zum Mythos gewordene Schiffskatastrophe der Fregatte Méduse steht im Zentrum einer Uraufführung am Theater Magdeburg. Die Stückentwicklung „Das Floß der Medusa“ von Mirjam Loibl und Ensemble nach einer Idee von Bastian Lomsché feiert am Sonnabend, 22.3., 19.30 Uhr, Premiere auf der großen Bühne im Schauspielhaus.


1816. Napoleon ist besiegt, der Wiener Kongress ordnete Europa neu, bürgerliche und liberale Errungenschaften werden mit aller Macht zurückgedreht, der Kolonialismus steuert auf einen Höhepunkt zu. In den Wirrungen dieser Zeit nimmt die französische Fregatte Méduse Kurs auf Westafrika, da Frankreich nach dem Sturz Napoleons und der Wiederherstellung der Bourbonen-Monarchie die von den Briten besetzte Kolonie zurückerhalten hatte. Mit etwa 400 Menschen an Bord läuft sie auf eine Sandbank vor der Küste Mauretaniens auf. An Bord befindet sich eine illustre Gesellschaft auf dem Weg in eine neue Welt. Befehligt wird das Schiff von unfähigen Günstlingen der Restauration. Seinen Zielhafen, Saint-Louis im Senegal, wird es nie erreichen. Es läuft auf Grund und sinkt. Weil zu wenige Rettungsboote zur Verfügung stehen, werden knapp 150 Passagier:innen auf einem notdürftig zusammengezimmerten Floß ihrem Schicksal überlassen. Nach dreizehn von Gewalt, Hunger, Durst und Kannibalismus geprägten Tagen und Nächten überleben nur 15 Personen. Das Unglück der „Méduse“ geht als eine der verheerendsten und sinnbildlichsten Havarien in die Geschichte ein und ist Gegenstand zahlloser (künstlerischer) Auseinandersetzungen.

Stückentwicklung

Die Stückentwicklung von Regisseurin Mirjam Loibl und Ensemble nach einer Idee von Chefdramaturg Bastian Lomsché ist inspiriert vom Zeitzeugenbericht zweier Überlebender, der zum Politikum wurde, weil er die Vermeidbarkeit der Katastrophe aufzeigte.
Thilo Ullrichs ambivalenter Bühnenraum mit beweglichen Bodenwellen ermöglicht Assoziationen sowohl für einen Schutzraum als auch für ein Eingesperrtsein der Schiffbrüchigen. Die farblich und stilistisch markanten Kostüme von Anna Schories schaffen gleichermaßen historische Bezüge und Assoziationsspielraum. Die Musik von Thomas Leboeg entsteht während des Probenprozesses.

Die Regisseurin Mirjam Loibl

Mirjam Loibl arbeitet als freischaffende Regisseurin.
Sie studierte Sozialanthropologie und Politikwissenschaft in Bern und war Regieassistentin am Residenztheater in München. Mirjam Loibl arbeitet u. a. an den Staatstheatern Mainz, Nürnberg und München, am Theater Heidelberg und Münchner Volkstheater. Für ihre Arbeit „Woyzeck | Marie“ nach Georg Büchner wurden sie und ihr Team auf die Shortlist des Berliner Theatertreffens 2024 gewählt. Zudem wurde sie mehrfach als Nachwuchsregisseurin des Jahres bei "Theater heute" genannt. Mit der Stückentwicklung "Das Floß der Medusa" stellen sich Mirjam Loibl und ihr Team dem Magdeburger Publikum vor.

Besetzung

Das Floß der Medusa
von Mirjam Loibl und Ensemble
nach einer Idee von Bastian Lomsché
Uraufführung

ab 16 Jahren

Regie: Mirjam Loibl
Bühne: Thilo Ullrich
Kostüm: Anna Maria Schories
Musik: Thomas Leboeg
Dramaturgie:  Katrin Enders

Es spielen:

Lorenz Krieger
Philipp Kronenberg
Oktay Önder
Michael Ruchter
Bettina Schneider
Isabel Will

Premiere: Sa., 22.3.25, 19.30 Uhr, Schauspielhaus, Kammer 1

Preise und Reservierung

Kartenpreise:
24 € / ermäßigt 14 €

Theaterkasse:
Online-Shop: www.theater-magdeburg.de
E- Mail: kasse@theater-magdeburg.de
Telefon: +49 391 40 490 490

Hinweis: Auf Eintrittskarten für Premieren wird ein Zuschlag von 4 € auf den Regelpreis erhoben.

Weitere Informationen und Termine

22.03.2025