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Nässesensoren für Bäume – Digitale Helfer im Magdeburger Stadtgrün

Wegen der Hitzeperioden kommen in Magdeburg erstmals digitale Nässesensoren an Bäumen zum Einsatz. In einem Feldversuch sollen sie Aufschluss über den Feuchtigkeitsgehalt des Bodens an Baumwurzeln geben. Daraus werden Informationen zu Bäumen an Standorten mit ähnlichen Voraussetzungen für eine gezielte Wässerung abgeleitet.

Praxisnahe Informationen zum Schutz des Stadtgrüns

„Ganz im Sinne einer digitalen Verwaltung freue ich mich, dass unser Eigenbetrieb mit diesem Vorstoß erstmals direkt an den Wurzeln des Baumes mit moderner Informationstechnik arbeitet. Damit wird die Chance genutzt, praxisnahe Informationen zu generieren, um so die eignen Bemühungen zum langfristigen Schutz des Stadtgrüns besser steuern zu können“, so Oberbürgermeisterin Simone Borris.

Inwiefern und in welcher Form die Sensoren zukünftig an weiteren Baumstandorten in der Landeshauptstadt ihren Dienst verrichten werden, soll der umfängliche Test in diesem Sommer ermitteln.

„Unser Ziel ist es, verstärkt auch im Stadtgrün digitale Helfer einzusetzen, um den umfassenden Herausforderungen langfristig und klug zu begegnen“, verdeutlicht der Leiter des Eigenbetriebes Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg, Stefan Matz.

Die Sensoren hat der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg in diesem Frühjahr erstmals in einem Feldversuch an drei neu gepflanzten Bäumen im Stadtgebiet eingesetzt. Die Baumstandorte in der Gustav-Ricker-Straße, in der Nähe des Schleinufers und am Neuen Renneweg wurden aufgrund spezifischer Parameter, wie beispielsweise Bodenbeschaffenheit, ausgewählt. So befindet sich einer der Bäume in einem sehr sonnenexponierten Mittelstreifen und ein weiterer direkt im Straßenbegleitgrün. Aber auch die Konnektivität der Sensoren ist ein Kriterium. Einer der Sensoren sendet beispielsweise via Hotspot die Informationen zur Wasserversorgung des Baumes direkt aus der Grünanlage an das mobile Endgerät der Stadtverwaltung.

Grünanlagen-Schutz in Trockenperioden: Kurzfristige Maßnahmen

In besonders trockenen Phasen liegt der Fokus darauf, die Auswirkungen von Trockenheit durch Wässerung besonders gefährdeten Grüns zu minimieren. Zu dringend notwendigen Wässerung von insbesondere Jungbäumen stehen 8 Fahrzeuge zur Verfügung. Auch Stauden und Beete mit Wechselbepflanzung werden in solchen Phasen extra gegossen. Wiesen- und Rasenflächen werden hingegen nicht bewässert.

Staudenplanzungen und Beete mit Wechselflor sowie der Jungbaumbestand bis zum 5. Standjahr werden entsprechend gewässert. Darüber hinaus wässern Dienstleistende im Rahmen ihrer vertraglich geregelten Leistungen junge Bäume, die im Zuge der Baumoffensive gepflanzt wurden. Weitere Vergabeleistungen zur Wässerung von Bäumen befinden sich derzeit in der Vorbereitung. Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg begrüßt und vergibt Baumpatenschaften zur Unterstützung bei der Bewässerung.

Im Rahmen der saisonalen Wässerung werden täglich zwischen 50.000 und 60.000 Liter Brauchwasser ausgebracht. Hinzu kommen noch diverse Bewässerungsanlagen und stationäre Schlauchsysteme. So werden bei der Baumbewässerung in einem etwa zweiwöchentlichen Rhythmus etwa 60 bis 100 Liter Wasser pro Baum ausgebracht.

Ungeachtet dieser umfangreichen Bewässerungsmaßnahmen in Trockenperioden auf kommunalen Flächen ist die Stadtverwaltung für jede Unterstützung dankbar. Gemeinsam mit der Interessenvertretung „Runder Tisch Magdegrün“ wird an die Bürger*innen appelliert, Gießpatenschaften für ausgewählte Gehölze zu übernehmen, um das Stadtgrün über heiße Trockenperioden zu bringen. Auch zum Wässern von Bäumen und Sträuchern in Gärten, vor der Haustür und in den einzelnen Stadtteilen mit Eimern, Schläuchen oder Gießkannen wird appelliert. Zisternenwasser zum Gießen der Bäume zu nutzen, wäre optimal.

07.06.2023