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Auf die Äpfel, fertig, los! Streuobstwiesen - nachhaltige Biotope im Stadtgebiet

Streuobstwiesen sind nachhaltige Biotope, die sowohl historisch gewachsen als auch neu angelegt einen wichtigen Beitrag zur Förderung von Biodiversität leisten. In vielen Regionen zählen sie zu den extrem bedrohten Lebensräumen. In der Landeshauptstadt Magdeburg dürfen sie weiterhin ihrem Grünwert als Lebens- und Nutzraum gerecht werden. Hier finden Sie alle wichtigen Informationen, Hintergrundwissen und Nutzungsmöglichkeiten der vielseitigen Grünflächen.


Die Bedeutung der Streuobstwiesen – Lebensraum für mehr Biodiversität

In früheren Zeiten waren Streuobstwiesen für die Bevölkerung von existenzieller wirtschaftlicher Bedeutung. Heute sind sie zwar vielerorts gefährdet, nichtsdestoweniger sind sie als bäuerliche Relikte unserer Kulturlandschaft sehr wertvoll.

Streuobstwiesen zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Streuobstbestände über eine viel größere Arten- und Sortenvielfalt gegenüber den klassischen Niederstammplantagen verfügen. Somit sind sie ausgezeichnete Lebensräume und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Förderung von Biodiversität. Zahlreiche Insektenarten leben von der Pflanzenvielfalt in den Streuobstbeständen. Sie sind wiederum die Nahrungsgrundlage verschiedener Vogelarten. So kann eine Streuobstwiese nach Angaben des NABU bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten beheimaten.

Was sind Streuobstwiesen?

Eine Streuobstwiese ist Dauergrünland, auf dem vorwiegend hochstämmige, großkronige Obstbäume wachsen. Als Biotope werden sie extensiv gepflegt und bewirtschaftet. Hier werden also keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt. Die Wiesen werden allenfalls sehr sparsam gedüngt und nur höchstens zweimal im Jahr gemäht. Extensiv gepflegte Flächen werden im Sinne der Biodiversität über weite Strecken naturbelassen. Zudem erfolgt kein erntemaximierender Obstbaumschnitt. Neben vielfältigem, gesundem Obst finden zahlreiche Tier- und Pflanzenarten auf Streuobstwiesen ideale Lebensbedingungen vor (NABU Sachsen-Anhalt). Darüber hinaus besitzen sie für die Stadtbevölkerung einen immensen Grün- und Erholungswert.

Wo befinden sich die Streuobstwiesen der Ottostadt?

Der Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg bewirtschaftet derzeit 15 Streuobstwiesen im gesamten Stadtgebiet. Eine dieser Streuobstwiesen in der Lutherstraße in Sudenburg wird im Rahmen einer Pflegevereinbarung durch die Katholische Erwachsenenbildung im Land Sachsen-Anhalt e.V.  gepflegt und bewirtschaftet. Diese Streuobstwiese ist nach Rücksprache mit dem Träger zu abgestimmten Zeiten zugänglich. Die folgende Übersicht gibt Aufschluss über die Streuobstwiesen in Magdeburg.

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Ernteinitiativen auf den Streuobstwiesen

Grundsätzlich können die Obstbäume auf den kommunalen Streuobstwiesen zu nichtkommerziellen Zwecken durch Initiativen, Vereine und Institutionen auch ohne langfristige Pflegevereinbarung geerntet und die Früchte verarbeitet werden. Für Privatpersonen gilt, dass das Ernten von haushaltsüblichen Mengen - in der Regel ein Korb oder ein Wassereimer voll Früchte - zu nicht kommerziellen Zwecken ohne Voranmeldung toleriert wird. Die jeweiligen Erntezeitpunkte sowie das Fruchtangebot sind vor Ort selbstständig in Erfahrung zu bringen.

Da sich jedoch nicht alle Biotope gleichermaßen für größere Aktionen eignen und es in der Regel verschiedene Anfragen gibt, die es zu koordinieren und begleiten gilt, ist eine Anmeldung und Abstimmung der Ernte durch Initiativen, Vereine und Institutionen notwendig. Eine kurze E-Mail mit Kontaktdaten und Telefonnummer an sfm@magdeburg.de genügt und wir nehmen gern Kontakt mit Ihnen auf.

Grundsätzlich fällt der Fruchtbestand auf den einzelnen Streuobstwiesen erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich aus. Dies kann verschiedene Ursachen haben. Neben den Obstbaumsorten spielen hier auch Faktoren, wie das Alter und die Anzahl der Bäume aber auch die unterjährigen Witterungsbedingungen eine Rolle.

Eigenbetrieb Stadtgarten und Friedhöfe Magdeburg

Betriebsleiter: Stefan Matz

Große Diesdorfer Straße 160
39110 Magdeburg