Hauptmenü
Inhalt

Ottos Metropole

Die »neue Metropole der Deutschen«

Hartnäckig verfolgt Otto der Große sein Ziel, in seiner Lieblingspfalz ein Erzbistum zu gründen. Er macht die Stadt am Rande des Reichs zum Zentrum seiner Macht.

Zugegeben, die Ottostadt Magdeburg hieß nicht immer so. Im Jahre 805 war vielmehr vom Kastell »Magadoburg« die Rede, als die Stadt erstmals in einem offiziellen Schriftstück Erwähnung fand. Mehr als 100 Jahre später nimmt die Entwicklung der Stadt deutlich und nachhaltig an Fahrt auf: Es ist Otto I., der dabei auf das Gaspedal drückt und daher als einer der bedeutendsten Förderer der Stadt gilt.

Der Herrscher im Mittelalter: immer unterwegs

Seine zahlreichen Visiten – historische Quellen belegen, dass es über 20 Besuche gab – zeugen von dem besonderen Band zwischen dem Herrscher und der Stadt an der Ostgrenze seines Reiches. So macht er in einer Zeit, in der es noch keine feste Herrscherresidenz gab, Magdeburg doch zu seiner gar nicht so heimlichen »Hauptstadt«.

Moritzkloster und Erzbistum – gute Gründe für die Gründung

937 gründet Otto I. in Magdeburg das Kloster St. Mauritius – auch Moritzkloster genannt. In der Folge fördert der junge Herrscher die Stadt indem er ihr zahlreiche Privilegien schenkt – darunter das Zoll-, Münz- und Marktrecht. Diese sind im Mittelalter bares Geld wert.

Mit seinem Ziel, in Magdeburg ein Erzbistum zu gründen, scheitert er zunächst am Widerspruch des Mainzer Bischofs. Erst 968 kann der Plan schließlich in die Tat umgesetzt werden und Otto lässt seine Domkirche prunkvoll ausstatten – mit Säulen aus Ravenna und einem Taufstein aus Rosenporphyr, die noch heute in Magdeburger Dom zu bestaunen sind.
Alles Otto: zum Beispiel ein Dom und ein Saal

Eine weithin sichtbare Erinnerung an die starke Verbindung zwischen Otto und seiner Lieblingsstadt ist der Magdeburger Dom. Da Ottos ursprünglicher Bau bei einem Stadtbrand 1207 zerstört wurde, ist das bekannte Wahrzeichen Magdeburgs zwar nicht mehr das Original – dafür aber der älteste gotische Dom auf deutschen Boden. Und auch wenn es sich dabei gewissermaßen um einen sehr alten »Neubau« handelt, ist der Magdeburger Dom doch eng mit Otto verbunden: Im Hohen Chor befindet sich die Grablege des ersten deutschen Kaisers.

Auch das Kulturhistorische Museum hält die Erinnerung an den großen Sohn der Stadt wach. Im Kaiser-Otto-Saal steht das Original des Magdeburger Reiters und Arthur Kampfs riesiges Historiengemälde zeigt Szenen aus Ottos Leben.

Eine Überführung als Entführung

Wie sehr die Magdeburgerinnen und Magdeburger »ihren« Kaiser und seine erste Gemahlin Editha verehren, zeigte im Januar 2009 die Empörung über die »Entführung« der Editha. Denn als die mutmaßlichen Gebeine der angelsächsischen Prinzessin für eine Untersuchung nach Halle überführt wurden, sahen die Einwohner der Landeshauptstadt darin eher ein Kidnapping.

Geschichte und Geschichten belegen, dass der Name Otto I. nun schon seit über 1000 Jahren untrennbar und tief mit der Stadt Magdeburg verbunden ist. Deshalb ist Magdeburg nun auch ganz offiziell Ottostadt.