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Eike-von-Repgow-Preis

Mit der Vergabe des Eike-von-Repgow-Preises wie auch des Eike-von-Repgow-Stipendiums sollen die wissenschaftliche und die künstlerische Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe gefördert sowie mit Eike von Repgow eine bedeutende historische Persönlichkeit gewürdigt werden.

Der Eike-von-Repgow-Preis wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen. Die erste Verleihung fand 1998 statt. Seit dem Jahr 2005 wird der Preis alternierend mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium verliehen.

 

Prof. Dr. Gerd Althoff erhält Eike-von-Repgow-Preis 2022

Prof. Dr. Gerd Althoff erhält Eike-von-Repgow-Preis 2022

Preisträger des Eike-von-Repgow-Preises 2022 ist der deutsche Historiker Prof. Dr. Gerd Althoff aus Münster. Die feierliche Verleihung in der Johanniskirche fand am 27. Oktober 2022 statt. Stadt und Universität würdigten damit die Leistungen des renommierten Mittelalterexperten, der maßgeblich zum Bekanntwerden der Politik und Kultur des mittelalterlichen (alt-)sächsischen Raumes beigetragen hat.

Die Ehrung im Rahmen des Akademischen Festaktes haben Oberbürgermeisterin Simone Borris und der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. - Ing. Jens Strackeljan, vorgenommen. Der Magdeburger Professor für Geschichte des Mittelalters Prof. Dr. Stephan Freund würdigte den Preisträger mit einer Laudatio.

„Die Verleihung des Eike-von-Repgow Preises ist bereits seit 1998 eines der wichtigsten gesellschaftlichen Ereignisse in unserer Stadt. Sie stößt nicht nur in wissenschaftlichen Kreisen auf großes Interesse. Vielmehr ist es ein gesamtgesellschaftliches Ereignis, das zeigt, wie einflussreich Magdeburgs Geschichte war und ist", betonte Oberbürgermeisterin Simone Borris.

Den Preis nahm Prof. Dr. Gerd Althoff in Anwesenheit von hochrangigen Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft entgegen.  Im Anschluss gab der Preisträger mit einem Festvortrag zum Thema „Offene und verdeckte Kritik an Kaiser Ottos Magdeburger Erzbistumsplänen“ einen Einblick in seine Forschung.

Der ebenfalls angekündigte Preisträger aus dem Jahr 2020 Prof. Dr. Roman Czaja, dessen öffentliche Preisverleihung aufgrund von Coronabeschränkungen nicht stattgefunden hatte, konnte krankheitsbedingt nicht anwesend sein. 

Grußwort der Oberbürgermeisterin Borris bei der Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises 2022
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Autor: Viktoria Kuehne
© Viktoria Kuehne
Festvortrag des Eike-von-Repgow-Preisträgers 2022
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Autor: Viktoria Kuehne
© Viktoria Kuehne

Prof. Dr. Gerd Althoff – Internationales Renommee

Das Kuratorium würdigt Gerd Althoff in seiner Begründung

„[…] als einen der profiliertesten und wirkmächtigsten Historiker der Bundesrepublik mit großem internationalem Ansehen. Er hatte bis zu seiner Emeritierung mediävistische Lehrstühle an den Universitäten Münster (1986 – 1990), Gießen (1990 – 1995), Bonn (1995 – 1997) und dann von 1997 bis 2011 wieder in Münster inne. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf dem Früh- und Hochmittelalter. Inhaltlich hat er sich ergebnis- und folgenreich mit den Ottonen und dem Austragen von Konflikten, vor allem durch symbolische Kommunikation und Verhandeln sowie Gruppenbindung, beschäftigt. Sein innovativer Zugriff auf Inhalt und Bedeutung der Rituale bestimmt seit Jahrzehnten die historische Forschung, die Frühe Neuzeit längst inbegriffen. Mit seinen in der Geschichtswissenschaft sehr intensiv rezipierten Publikationen hat Prof. Althoff maßgeblich zum Bekanntwerden der Politik und Kultur des mittelalterlichen (alt-) sächsischen Raumes, woran die Intention des Eike-von-Repgow-Preises anknüpft, beigetragen.“

Vita und akademischer Werdegang Prof. Dr. Gerd Althoff

  • Geboren am 9. Juli 1943 in Hamburg
  • 1965 – 1970 Studium der Geschichte und Germanistik in Münster und Heidelberg
  • 1974 Promotion
  • 1974 – 1980 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Freiburg im Breisgau
  • 1986 - 1990 Professur für mittelalterliche Geschichte an der Universität Münster
  • 1990 – 1995 Lehrstuhl für Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Universität Gießen
  • 1995 – 1997 Professor für Mittelalterliche und Neuere Geschichte, Universität Bonn
  • 1996 Geschäftsführender Direktor des Historischen Seminars
  • Ab 1997 Professor für Mittelalterliche Geschichte, Universität Münster
  • Gastprofessuren
    • University of California, Berkeley (1995)
    • École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris (1998)
    • Lomonossow-Universität in Moskau (2011)
  • Maßgebliche Beteiligung an Ausstellungen
    • „Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen“ in Münster
    • „Spektakel der Macht“ in Magdeburg
  • 1. November 2015 – 31. Oktober 2016 Seniorprofessor an der Universität Münster

An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Exzellenzcluster „Religion & Politik“, leitet Gerd Althoff im Forschungsfeld „Religionskritik und Religionsapologie“ das Forschungsprojekt „Belohnungen, Prüfungen und Strafen Gottes. Religiöse Kategorien der Welt- und Geschichtsdeutung im Mittelalter“, dessen Laufzeit noch bis 2025 andauert.

Der Exzellenzcluster der Universität Münster untersucht seit 2007 das komplexe Verhältnis von Religion und Politik quer durch die Epochen und Kulturen. Der Forschungsverbund ist mit 140 Wissenschaftler*innen aus 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern und 10 Ländern der bundesweit größte dieser Art. Unter den Exzellenzclustern in Deutschland ist es einer der ältesten und der einzige zum Thema Religion.

Gerd Althoff ist Autor und Mitautor zahlreicher wissenschaftlicher Schriften und Publikationen. Er war langjähriger Herausgeber (2001–2011) und ist Mitherausgeber (1998–2001; seit 2012) der Frühmittelalterlichen Studien.

Bibliographie (Auswahl sehr bekannter Titel)

  • Verwandte, Freunde und Getreue. Zum politischen Stellenwert von Gruppenbindungen im früheren Mittelalter (1990)
  • Inszenierte Herrschaft. Geschichtsschreibung und politisches Handeln im Mittelalter (2003)
  • Spielregeln der Politik im Mittelalter. Kommunikation in Frieden und Fehde (2. Auflage 2014)
  • Die Macht der Rituale. Symbolik und Herrschaft im Mittelalter (2. Auflage 2013)
  • Heinrich I. und Otto der Große. Neubeginn auf karolingischem Erbe (2. Auflage 1994)
  • Biographie Otto III. (1996) (gemeinsam mit Hagen Keller)
  • Die Ottonen. Herrschaft ohne Staat (3. Auflage 2012)

Eike-von-Repgow-Preis

Der Eike-von-Repgow-Preis wird gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen. Die erste Verleihung fand 1998 statt. Seit dem Jahr 2004 wird der Preis im jährlichen Wechsel mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium verliehen.

Im Vertrag über die Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises heißt es unter anderem:

„Die Vertragspartner wollen mit diesem Preis die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe fördern sowie in Eike von Repgow eine bedeutende Persönlichkeit würdigen, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat. Zugleich soll der Preis an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas erinnern.“

„Der Preisträger soll sich entweder in seinem wissenschaftlichen oder literarischen Werk insbesondere mit der historischen Region Sachsen als Thema der Geschichte, der Rechtsgeschichte, der Germanistik oder der Sozialwissenschaften in herausragender Weise beschäftigt haben oder durch besondere wissenschaftsorientierte Leistungen zur Erforschung der historischen Region Sachsen ausgewiesen sein. Untersuchungsergebnisse über die Wirkung der historischen Region Sachsen auf den west- und osteuropäischen Raum sind erwünscht.“

Der Preis besteht aus einer Bronzestatuette des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die Eike von Repgow darstellt, einer Ehrenurkunde und einer Dotation in Höhe von 2.500 Euro.

Bisherige Eike-von-Repgow-Preisträger

Der Eike-von-Repgow-Preis wird seit 1998 gemeinsam von der Landeshauptstadt Magdeburg und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen.

  • 1998    Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Eichler
  • 1999    Prof. Dr. phil. hab. Günter Mühlpfordt
  • 2000    Prof. Dr. Dr. h.c. Ruth Schmidt-Wiegand
  • 2001    Prof. Jürgen Goydke
  • 2002    Prof. Dr. Heiner Lück
  • 2003    Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Ebel
  • 2004    Prof. Dr. Danuta Janicka
  • 2006    Prof. Dr. Dr. h.c. Karl Kroeschell
  • 2008    Prof. Dr. Rudolf Schieffer
  • 2010    Prof. László Blazovich
  • 2012    Dr. phil.Jolanta Karpavičiené
  • 2014    Prof. Dr. Dirk Heirbraut
  • 2016    Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
  • 2018    Prof. Dr. Clausdieter Schott
  • 2020    Prof. Dr. hab. Roman Czaja

Darüber hinaus wurde Prof. Dr. Dr. hc. Rolf Lieberwirth 1988 die Repgow-Statuette verliehen, wodurch er den Status eines Preisträgers innehat.

Der Eike-von-Repgow-Preis

Im Vertrag über die Verleihung des Eike-von-Repgow-Preises heißt es u.a.:

Die Vertragspartner wollen mit diesem Preis die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe fördern sowie in Eike von Repgow eine bedeutende Persönlichkeit würdigen, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat. Zugleich soll der Preis an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas erinnern.

Der Preis besteht aus einer Bronzeplastik des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel, die Eike von Repgow darstellt, einer Ehrenurkunde und einer Dotation in Höhe von 2.500 Euro. Die Plastik wurde eigens zum Anlass der Festveranstaltung 800 Jahre Stadtprivileg 1988 geschaffen.

Kuratoriumsmitglieder

Auswahlkriterien

Das Kuratorium untersteht dem Kulturbüro der Landeshauptstadt Magdeburg. Es besteht aus sieben Personen, von denen drei Mitglieder seitens der Landeshauptstadt Magdeburg entsandt werden. Die anderen vier Mitglieder des Kuratoriums repräsentieren die Otto-von-Guericke Universität Magdeburg. Der Preisträger / die Preisträgerin wird in geheimer Sitzung durch das Kuratorium bestimmt. Vorschlagsberechtigt sind die Oberbürgermeisterin, die Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, die Otto-von-Guericke-Universität oder auch ehemalige Preisträger*innen.

 

Auswahlkriterien:

  • Vergabe an deutsche und ausländische Wissenschaftler*innen, die nicht Mitglied der Otto-von-Guericke-Universität sind.

  • Der Preisträger / die Preisträgerin soll sich entweder in seinem / ihrem wissenschaftlichen oder literarischen Werk insbesondere mit der historischen Region Sachsen als Thema der Geschichte, der Rechtsgeschichte, der Germanistik oder der Sozialwissenschaften in herausragender Weise beschäftigt haben.

  • Der Eike-von-Repgow-Preis kann aber auch an Persönlichkeiten verliehen werden, die sich durch besondere wissenschaftsorientierte Leistungen zur Erforschung der historischen Region Sachsen hervorgetan haben.

  • Untersuchungsergebnisse über die Wirkung der historischen Region Sachsen auf den west- und osteuropäischen Raum sind erwünscht.

Preisträgerinnen und Preisträger

weiterführende Informationen

zuletzt aktualisiert: 12.01.2023