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Auswirkung des Klimawandels auf die regionale Wirtschaft

Vom Klimawandel sind die verschiedenen Wirtschaftszweige unterschiedlich betroffen: Energiewirtschaft, Bauwirtschaft und Maschinenbau bieten sich neue Chancen, Verarbeitendes Gewerbe, Verkehr und Tourismus stehen vor besonderen Herausforderungen.

Gerade das Handwerk könnte ein Gewinner des Klimawandels sein: Reparaturen unwetterbedingter Schäden an Infrastruktur und Gebäuden, energetische Gebäudesanierungen, Einsatz intelligenter Steuerungssysteme für Wärme, Kühlung und Licht bei gleichzeitig kurzer Amortisationsdauer durch steigende Energiepreise, Auftragssteigerungen für Bauhandwerk, Beratungs -, Architektur- und Ingenieurbüros sowie bessere Baubedingungen durch milde Winter.
Die Unternehmen müssen sich auf Klimawandel bedingte Änderungen einstellen. Durch gezielte Informationsangebote und die Verankerung eines aktiven vorausschauenden Umgangs mit potenziell negativen Klimafolgen im Risikomanagement der Unternehmen können Schadenspotenziale frühzeitig und realistischer eingeschätzt und dadurch die Anpassungskapazität von Unternehmen erhöht werden.

Extremwetterereignisse

Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Hagel oder Überschwemmungen könnten häufiger und intensiver auftreten. Die dadurch verursachten Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen oder in der Land- und Forstwirtschaft würden zunehmen. 
Nur mit geeigneten Anpassungsstrategien lässt sich auf Extremwetterereignisse bedingt durch den Klimawandel, reagieren. Dabei ist es wichtig, dass sich vor allem kleine und mittelständische Unternehmen über die möglichen Einwirkungen auf das Unternehmen durch den Klimawandel bewusst sind. Bei der Entwicklung geeigneter Anpassungsstrategien nimmt vor allem die Anpassung an die Auswirkungen von Extremwetterereignissen eine hohe Priorität ein. Darüber hinaus müssen auch Chancen und Risiken, die mit durchschnittlichen Temperatur- und Niederschlagsveränderungen verbunden sind, bei der Entwicklung von geeigneten Anpassungsstrategien betrachtet werden.

Die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sind überdurschschnittlich betroffen.

Chancen und Risiken

Für die Bauwirtschaft wird zum Beispiel prognostiziert, dass bedeutende neue Geschäftsmöglichkeiten im Bereich ökologischen Bauens und ökologischer Infrastruktur entstehen. Außerdem wächst der Bedarf bei Deichbau- und Flutschutzmaßnahmen. Im Kraftwerksbau eröffnet der steigende Bedarf an erneuerbarer Energie neue Geschäftsfelder. Für den Informations- und Kommunikationstechnologie-Sektor entsteht ein wachsender Bedarf an der Sammlung und Verarbeitung von Umweltdaten. Der Übergang zu einer grünen Wirtschaft eröffnet also für Unternehmen viele neue Möglichkeiten. Es wird erwartet, dass mehr als 80 Prozent des erforderlichen Kapitals, um mit dem Klimawandel fertig zu werden, von der privaten Wirtschaft aufgebracht werden und dies im wohlverstandenen Eigeninteresse.
Umgekehrt sind gravierende Verluste zu erwarten, wenn sich zum Beispiel Tourismusunternehmen nicht auf Auswirkungen des Klimawandels wie eine Häufung extremer Extremwetterereignisse einstellen.

Anlagensicherheit / Risikomanagement / Netzsicherheit

Der Grundgedanke  liegt in der Erkenntnis, dass ungewisse Ereignisse (z.B.  Ausbleiben von Niederschlag über mehrere Wochen, Hochwasser, extremere Sturmereignisse, Glatteis) erwartet werden müssen. Die Anpassungsfähigkeit ist Thema des Risikomanagements und des strategischen Managements von Unternehmen und nicht allein auf klimawandelbedingte Schadensereignisse zu beziehen.  
Bei der Elektrizitätsverteilung sind Netzertüchtigung und -ausbau auch unabhängig vom Klimawandel aufgrund der stärkeren Integration erneuerbarer bzw. dezentraler Energien eine wichtige Aufgabe. Dennoch gilt es, schon heute erforderliche Anpassungsmaßnahmen der Infrastruktur an den Klimawandel zu beachten. Insbesondere bei Umspannanlagen sollten bereits bei der Standortwahl die regionalen Klimaprojektionen berücksichtigt werden.