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Carl Deneke

 


 

















 

 

Der Geheime Kommerzienrat Carl Deneke wurde am 27. Januar 1803 Magdeburg als zweites von sechs Kindern geboren. Der Vater hatte sich 1800 in Magdeburg niedergelassen und hier eine Papier- und Kunsthandlung gegründet.

Das Elternhaus von Carl Deneke stand auf dem Alten Markt. Carl Deneke trat 1816 bei Schütze Co. in die Lehre. 1828 gründete er mit Friedrich Gneist die Firma Gneist & Deneke, der Gustav Coquil 1830 als stiller Teilhaber beitrat. Das Geschäft betrieb Produktenhandel. 1834 heirate Carl Deneke
Idi Jaeger.

Deneke war Direktor der Magdeburger Wasser-Assekuranz, Generalagent der Erfurter Gesellschaft "Thuringia" sowie Vertreter der Zementfabrik von Quistorp in Stettin. Die unter seine Namen laufende Firma war eine Zichorienfabrik und ein Kommissions-, Speditions- und Zementgeschäft.

Vom 7. Januar 1848 bis 1. Juli 1877 bekleidete Carl Deneke die Funktion des Ersten Vorstehers der Magdeburger Kaufmannschaft.
Deneke arbeitete an der Preußischen Verfassungsurkunde vom 31. Januar 1850, am Zolltarif vom Mai 1850, an der Preußischen Konkursordnung (Februar 1854) und am Handelsgesetzbuch (Oktober bis Dezember 1856) mit.
Im Interesse der Kaufmannschaft kämpfte er für die Aufhebung der Elbzölle und trat für den Ausbau des Eisenbahnnetzes ein.

Er gründe die Wittenberger Eisenbahn und bemühte sich um eine Eisenbahnverbindung mit Helmstedt. 1862 beteiligte er sich in Dortmund an den Verhandlungen über den Bau des Rhein-Elbe-Kanals. Deneke war auch Vositzeder am 15. Januar 1857 eröffneten Magdeburger Privatbank (Notenbank).

1873 wurde Deneke zum Geheimen Kommerzienrat ernannt. Anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Tätigtkeit als Vorsteher der Kaufmannschaft erhielt er das Ehrenbürgerrecht der Stadt Magdeburg. Der Magistrat und die Stadtverordneten ließen sich bei diesem Beschluss davon leiten, dass sich Deneke um die Handelsinteressen Magdeburgs verdient gemacht habe. Er habe seine Kräfte in uneigennütziger Weise der Vaterstadt gewidmet, "unter schwierigen Verhältnissen mit Aufopferung für das Wohl der Stadt gewirkt und mit männlichem Muthe verfochten, was er für Recht gehalten." Viele Jahre gehörte
Carl Deneke der Stadtverordnetenversammlung an, davon zehn als Vorsitzender. Außerdem hat er die Stadt im Abgeordnetenhaus vertreten.

Carl Deneke starb am 1. Juli 1877 in Magdeburg. Eine Strein der Magdeburger Alten Neustadt trägt seinen Namen.

  

Behrend, Martin (Hg.): Magdeburger Großkaufleute, Magdeburg 1906; Heinrich, Guido/Schandera, Gunter (Hg.): Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert, Magdeburg 2002; Stadtarchiv Magdeburg, Rep. A II B 27 spec. 5 Bd. 2; Rep. 55/ 3.32 Bd.2, Sterberegister Magdeburg-Altstadt Nr. 1396/ 1877.

Maren Ballerstedt