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2009: 800 Jahre Magdeburger Dom

2009 feierte die Landeshauptstadt Magdeburg das 800. Domjubiläum. Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper war Schirmherr des Jubiläums, zusammen mit dem damaligen Superintendenten des Evangelischen Kirchenkreises Magdeburg, Michael Seils. Diese Ehre ist Anlass genug, die Geschichte des Magdeburger Doms noch einmal Revue passieren zu lassen.

Im Herzen von Magdeburg steht unübersehbar der Magdeburger Dom, der den offiziellen Namen Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina trägt. Er hat eine Gesamtinnenlänge von 120 Metern und eine Deckenhöhe von 32 Metern. Die Türme sind 99, 25 Meter (Südturm) und 104 Meter (Nordturm) hoch. Doch die Geschichte unseres Doms beginnt, wie so viele andere Geschichten in der Stadt, mit Otto I.

Begräbnisstätte von Otto & Editha

Nachdem Otto I. seine Frau Editha 946 im Mageburger Kloster St. Mauritius bestattet hatte, wählte er die Stadt auch als seine zukünftige Begräbnisstätte aus. Um 950 ließ er in Magdeburg einen Kirchenneubau errichten und schaffte zahlreiche Kostbarkeiten in die Stadt. In dieser Kirche wurde Otto dann auch beigesetzt.

Am 20. April 1207 zerstörte ein Feuer den Großteil der Stadt Magdeburg, darunter auch den damaligen Dom, die Nordkirche und die Kaiserpfalz. Der 18. Erzbischof von Magdeburg, Albrecht I. von Käfernberg, ließ einen neuen Dom, an derselben Stelle, errichten. Er ließ dabei die alten Steine und Säulen des alten Doms wiederverwenden. Der Wiederaufbau begann 1209 und dauerte über 300 Jahre.

Es folgten noch viele Jahre Bauzeit und 1520 war der Dom schließlich fertiggestellt. Während der Reformation zählte Magdeburg zu den Hochburgen des Protestantismus und Erzbischof Albrecht von Brandenburg betrieb bis zu seinem Tod einen regen Handel mit Ablassbriefen. Nach seinem Tod 1545 schloss der Dom für 20 Jahre seine Türen und öffnete anschließend als protestantisches Gotteshaus.

Krieg und Zerstörung

Nach dem Dreißigjährigen Krieg, dem bei der sogenannten Magdeburger Bluthochzeit 1631 gut zwei Drittel der Bevölkerung und fast die gesamte Stadt den Flammen zum Opfer fielen, ließ General Tilly den Dom reinigen und feierte dort einen katholischen Gottesdienst.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Dom schwer beschädigt. Am 16. Januar 1945 schlug eine Bombe mitten in das Gotteshaus ein, wobei die Orgel komplett zerstört wurde. Zum Glück konnte der Dachstuhl rechtzeitig gelöscht und erhalten werden.

Magdeburger Dom - ein geheimisvolles Unikat

Nur 10 Jahre später konnte der Dom, auch dank der aufopferungsvollen Arbeit der Trümmerfrauen, wiedereröffnet werden. Seit 2008 verfügt der Dom nun auch wieder über eine Orgel – sie ist die größte Orgel in ganz Sachsen-Anhalt. Obwohl der Dom mehrmals geplündert und fast zerstört wurde, birgt er immer noch sehr viele Kunstschätze wie unter anderem das Grab des Kaisers Otto I. und seiner Ehefrau Editha.

Wie viele andere Kirchen auch beherbergt auch der Magdeburger Dom viele Geheimnisse. Zu diesen Geheimnissen, Ungewöhnlichkeiten und Besonderheiten gehören u.a.:

  • Warum gibt es ein Loch in der Steinplatte im Chor vor der Bestuhlung?
  • Warum befindet sich ein Gitterrost hinter dem Altar?
  • Warum hat man Editha gleich viermal bestattet?
  • Wieso hatte das Taufbecken eine unglaublich lange Reise?
  • Wie viele Kunstwerke hat der Magdeburger Bildhauer Heinrich Apel dem Magdeburger Dom überlassen?


Blick auf Dom über Elbe Fotograf: Sam Rey
Magdeburger Dom mit Domplatz
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© Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr
Dom Westfront ©Andreas Lander, Magdeburg Marketing
Kaiser- Otto-Preis 2017 - Blick in den Dom - Foto: Andreas Lander
Dom St. Mauritius und Katharina © HLBöhme
Otto-Orte im Dom
Tetzelkasten im Magdeburger Dom © MMKT
Schuke Orgel ©Evangelische Domgemeinde Magdeburg