OB-Videoblog #standpunkt: Verleihung des Kaiser-Otto-Preises 2017
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Verleihung des Kaiser-Otto-Preises 2017
Federica Mogherini mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet
„Mit der Verleihung des Kaiser-Otto-Preises an Federica Mogherini würdigen das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto und die Landeshauptstadt Magdeburg eine engagierte Europäerin, die in Zeiten schwieriger Rahmenbedingungen besonnen für den Zusammenhalt und die weitere Entwicklung der europäischen Gemeinschaft steht und wichtige Impulse setzt.“ sagte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper im Rahmen des Festaktes. Weiterhin betonte er in seiner Rede zur Preisverleihung, „dass sich Frau Mogherini durch ihre konsequente und mutige Außenpolitik für die EU als europäisches Friedensprojekt und Wertegemeinschaft hohe Anerkennung erworben hat. Dieses Engagement und ihre Verdienste um den europäischen Gedanken und die Zukunft Europas entsprechen im besonderen Maße der Zielrichtung des Preises, herausragende Persönlichkeiten und Institutionen zu ehren, die sich um den europäischen Einigungsprozess verdient gemacht haben.“
Die passionierte Europäerin Federica Mogherini ist seit 2014 in ihrer Funktion als Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik die maßgebliche Außenpolitikerin der Europäischen Kommission unter Präsident Jean-Claude Juncker. Als solche hat sie mit Geschick die Konsultationen zur zukünftigen EU-Nachbarschaftspolitik eingeleitet, erfolgreich die Verhandlungen mit dem Iran zur Drosselung des Nuklearprogramms abgeschlossen und sich für den Einsatz der Marine im Mittelmeer zur Rettung von Flüchtlingen und die Unterbindung der Schleusertätigkeit eingesetzt.
Die Entscheidung für die Vergabe des zum siebten Mal ausgelobten Kaiser-Otto-Preises der Landeshauptstadt Magdeburg hat das Preiskomitee bereits am 25. Oktober 2016 unter Vorsitz von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper getroffen. Vergeben wird der Kaiser-Otto-Preis alle zwei Jahre von der gleichnamigen Kulturstiftung, die als erste kommunale Stiftung Magdeburgs am 17. April 2003 gegründet wurde. Im Rahmen der heutigen Preisverleihung im Dom zu Magdeburg trugen sich die Preisträgerin und die Laudatorin auch in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.
Festveranstaltung im Dom zu Magdeburg - Video-Mitschnitt des MDR
Kurzvita Federica Mogherini
Federica Mogherini wurde am 16. Juni 1973 in Rom geboren. Sie ist eine europäische Politikerin aus Italien und seit dem 1. November 2014 Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik sowie Vizepräsidentin der Europäischen Kommission.
Zuvor hatte die studierte Politikwissenschaftlerin bereits zahlreiche politische Ämter und Positionen bekleidet. So war sie von 1999 bis 2001 stellvertretende Vorsitzende des Europäischen Zusammenschlusses Junger Sozialisten und ab 2001 Mitglied im Parteirat der Linksdemokraten. 2008 zog Federica Mogherini erstmals für die Demokratische Partei in die italienische Abgeordnetenkammer ein, für die sie 2013 wiedergewählt wurde. In ihrer parlamentarischen Funktion war sie unter anderem von 2008 bis 2013 Mitglied der italienischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung des Europarates, Sekretär des Verteidigungsausschusses und Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Von 2013 bis 2014 war sie Leiterin der italienischen Delegation bei der Parlamentarischen Versammlung der NATO und Vizepräsidentin des Politischen Ausschusses. Am 22. Februar 2014 wurde Federica Mogherini zur italienischen Außenministerin ernannt. Damit war sie erst die dritte Frau, die dieses Amt bekleidete, und die mit Abstand jüngste.
Am 2. August 2014 bestätigte der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi formell die Kandidatur Italiens mit Federica Mogherini für das Amt der Hohen Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik. Am 22. Oktober 2014 wurde sie mit den anderen Mitgliedern der Kommission Juncker vom Europaparlament in ihre jetzige Funktion gewählt. Ihr Amt trat sie am 1. November an. Im Juni 2016 hielt sie eine Grundsatzrede zur neuen globalen Strategie für die Europäische Union, in der sie fünf Prioritäten festlegte: Sicherheit, staatliche und gesellschaftliche Widerstandskraft im Osten und Süden der EU, ein integrierter Ansatz in der Konfliktbewältigung, kooperative Regionalstrukturen und eine „Global Governance“ des 21. Jahrhunderts. Damit setzt sie den Fokus ihrer Außenpolitik vermehrt auf Soft Power, Pragmatismus, maßgeschneiderte Lösungen sowie regionale Governance.
Der Kaiser-Otto-Preis
Mit dem Kaiser-Otto-Preis werden alle zwei Jahre international bedeutende Persönlichkeiten oder juristische Personen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung – von der auch die neuen Bundesländer und Magdeburg profitiert haben – verdient gemacht haben. Der Preisträger erhält eine repräsentative Urkunde und eine Bronzemedaille. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite das Relief des Preisträgers, die Rückseite trägt die Inschrift „Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg“. Gestaltet wird die Medaille vom Halleschen Bildhauer Prof. Bernd Göbel. Der Kaiser-Otto-Preis ist nicht dotiert.
Bisherige Preisträger
Der Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg wurde zum ersten Mal im Jahr des 1200-jährigen Stadtjubiläums 2005 an den Bundespräsidenten a.D., Dr. Richard von Weizsäcker, verliehen. 2007 wurde die damalige Staatspräsidentin der Republik Lettland, Prof. Dr. Vaira Vike-Freiberga, mit dem Kaiser-Otto-Preis geehrt. Im Jahr 2009 ging der Preis an den ehemaligen Außenminister der Republik Polen, Wladyslaw Bartoszewski. 2011 wurde die Kanzlerin der Bundesrepublik Deutschland, Dr. Angela Merkel, mit dem Kaiser-Otto-Preis der Landeshauptstadt Magdeburg ausgezeichnet. Im Jahr 2013 erhielt der Bundesminister a.D., Prof. Dr. h.c. Egon Bahr, den Kaiser-Otto-Preis. Vor zwei Jahren wurde mit der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, OSZE, erstmals eine europäische Institution mit dem wichtigsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg geehrt.
Die Kulturstiftung Kaiser Otto
Die Entscheidung, in Magdeburg eine Kulturstiftung zu gründen, die den Namen Ottos des Großen trägt, entstand bereits nach der erfolgreichen Europaratsausstellung „Otto der Große, Magdeburg und Europa“ 2001. Die Kulturstiftung Kaiser Otto wird von der Landeshauptstadt und der Stadtsparkasse Magdeburg gemeinsam getragen. Neben der Auslobung des Kaiser-Otto-Preises fördert die Stiftung vor allem Vorhaben, die Magdeburg als eine bedeutende europäische Metropole des Mittelalters überregional bekannt machen.
Zum Kuratorium der Kulturstiftung Kaiser Otto gehören Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper als Vorsitzender, der Vorstand der Stadtsparkasse Magdeburg, Jens Eckhardt, der Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Landeshauptstadt Magdeburg, Dr. Willi Polte, der ehemalige Bürgermeister und langjährige Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch, die ehemalige Vorsitzende des Kulturausschusses des Stadtrates, Karin Meinecke, der ehemalige Stadtrat Eberhard Seifert und der Notar Wolfgang Gründer. Vorsitzender des Stiftungsvorstandes ist der Beigeordnete für Kultur, Schule und Sport, Prof. Dr. Matthias Puhle. Weitere Mitglieder des Vorstandes sind der Sprecher der Geschäftsführung der Städtischen Werke Magdeburg, Helmut Herdt, und der langjährige Stadtrat Alfred Westphal. Die Geschäftsführung liegt bei der Direktorin der Magdeburger Museen, Dr. Gabriele Köster.
Das Preiskomitee setzt sich zusammen aus den Mitgliedern des Kuratoriums, des Vorstandes, der Geschäftsführerin und weiteren bedeutenden Persönlichkeiten von Stadt, Land und Bund. Dazu gehören Edzard Reuter, Staatsminister Rainer Robra, Prof. Dr. Jens Strackeljan (Rektor Otto-von-Guericke-Universität), Prof. Dr. Anne Lequy (Rektorin Hochschule Magdeburg-Stendal), Elke Lüdecke (Direktorin MDR-Landesfunkhaus Sachsen-Anhalt), Prof. Dr. Karl Ulrich Mayer (Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz), Prof. Dr. Gertrud Pickhan (Osteuropainstitut der Freien Universität Berlin), Prof. Dr. Christian Lübke (Direktor des GWZO), Prof. Dr. Gesine Schwan (HUMBOLDT-VIADRINA School of Governance), Staatssekretärin Edwina Koch-Kupfer (Ministerium für Bildung), Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Dr. Armin Willingmann, Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch, Katrin Budde (Magdeburger Altstiftungen), Prof. Dr. Heiner Lück (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg), Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann (ehemaliger Rektor Otto-von-Guericke-Universität), Prof. Dr. Andreas Geiger (ehemaliger Rektor Hochschule Magdeburg-Stendal) und Andreas Schumann (Vorsitzender des Stadtrats).