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Freiraum

Naturräumliche Gegebenheiten und Grünflächenbestand

Elbufer

Buckau verfügt mit der Lage am Fluss über besondere naturräumliche Potentiale. Diente der Elbuferbereich von der Industrialisierung bis zur Wende der Erschließung der Gewerbe- und Industrieansiedlungen unterhalb der Schönebecker Straße und war mit Lagerplätzen und Nebengebäuden belegt, kann er heute die Funktion eines Erholungsraumes wahrnehmen. Die historische Magistratsstrecke und die Gewerbeflächen sind aufgegeben worden. Das Elbufer wird unterdessen durch verschiedene Baumaßnahmen bis an die Hochwasserlinie mit Wohnbebauung gefasst.

Die Qualität dieses Bereiches wird durch die in großen Teilen umgesetzte Freiraumplanung bestimmt. Buckau hat sein elbseitiges Gegenüber im Rotehornpark, der über eine Fährverbindung schnell zu erreichen ist. An der Spitze des Wolfswerder mündete die Sülze in die Elbe. Bereits im 19. Jahrhundert bestand die Idee, die Sülzemündung in einen Hafen umzuwandeln. Mit der Schaffung eines Gleisanschlusses vom damaligen Elbebahnhof bis zur Sülze wurde der Bau einer Brücke erforderlich.

Ein Brückenneubau als Ersatz für die in den 70er Jahren abgerissene Sülzebrücke wurde im Jahre 1998 eingeweiht. Am Fuße der Brücke entstand mit der beliebten Gastronomieeinrichtung „Mückenwirt“ bereits ein Anziehungspunkt. Damit hat sich die Freizeitattraktivität des Elbuferbereiches erhöht.

Der Buckauer Baumkreisel, eine so benannte Baumgruppierung, war Initialzünder für die Neugestaltung des Elbufers in Richtung Süden. Zu großen Teilen fertig gestellt, ist der Rad- und Fußweg entlang der Elbe mit einer alleeartigen Bepflanzung.

Hochwassergefährdung

Der elbnahe Bereich Buckaus ist Hochwasser gefährdet. Die blaue Linie im Plan “Bestand, Freiraum, Grünflächen, brachliegende Flächen, Altlasten“ entspricht der gesetzlich festgestellten Überschwemmungsgebietsgrenze. Eine Überarbeitung nach dem Hochwasserereignis vom August 2002 durch das Regierungspräsidium ist vorgesehen. Die neue Linie wird sich an den letzten Hochwasserständen orientieren. Sie ist für die Bebauung maßgeblich.

Geschützte Landschaftsbestandteile

Der Sülzegraben mit seinem auwaldartigen Gehölzbestand aus Bruchweiden und Brennnessel-Schleier-Gesellschaften auf den Böschungen ist ein geschütztes Biotop. Der Graben ist verschlammt. Er weist keine amphibische Vegetation aus. Da der Sülzegraben ehemals die Abwässer eines Industriebetriebes abführte, ist er im Sediment stark belastet. Ziel des Landschaftsrahmenplanes ist das Ausbaggern des belasteten Sedimentes.

Einzelbäume/Baumbestand
Intensiver Großgrünbestand am Bachlauf der Klinke aus Ahorn, Erlen und Robinien, Weiden Ulmen und Pappeln

Naturdenkmal Gingko
Auf dem Grundstück Schönebecker Straße 111 steht ein Gingkobaum, der als Naturdenkmal unter Schutz gestellt ist (ND NR.19).

Klosterbergegarten

In unmittelbarer Nachbarschaft von Werkhallen und Fabrikschornsteinen entstand auf dem Gelände des zerstörten Klosters Berge ein Volkspark, zunächst Friedrich-Wilhelm-Garten, der 1835 fertig gestellt wurde.
Dieser erste kommunale Volksgarten Deutschlands wurde von Peter Joseph Lenné als gestalteter Landschaftspark auf einer Fläche von ehemals 30 ha konzipiert. Er ist ein bedeutendes Zeugnis gartenkünstlerischer Arbeit. Am Rande des Parks wurden 1895 die Gruson-Gewächshäuser errichtet. Der Elbuferbereich des Parks musste alsbald die Funktion als Schiffsausladeplatz übernehmen. Im Zuge der Industrialisierung wurden entlang der Elbe die Schienen für die erste grenzüberschreitende Eisenbahnverkehrsstrecke verlegt. Damit war die von Lenné geplante Berührung von Park und Elbe auf lange Zeit vereitelt. Erst im Jahre 2001 wurde begonnen, die so genannte Magistratsstrecke umzugestalten. Damit wurde in nördliche Richtung die Verbindung des Klosterbergegartens über das Kavalier Scharnhorst direkt an die Elbuferpromenade ermöglicht, die als Geschützter Park ausgewiesen ist.

Grünflächen im Kernbereich Buckaus

Knochenpark
Der so genannte Knochenpark war ursprünglich eine Begräbnisstätte, die im Jahre 1837 zwischen der Schönebecker Straße und der Karl-Schmidt-Straße eingesegnet wurde. Der Fabrikant Heinrich Coqui erwarb nach dem Tod seiner Tochter eine größere Begräbnisstelle und veranlasste Verschönerungen und Baumpflanzungen. Nach Aufgabe der Begräbnisstätte entstand eine kleine Grünanlage. Diese kleine „Grüne Lunge“, die im Verlaufe der Jahre verwilderte, wurde 1994 neu konzipiert.

Die ca. 5.000 m² große Anlage stellt eine Freizeitanlage dar, die sich in einen Aktiv- und einen Passivbereich gliedert (siehe Spielplätze). Mit einer Breite von ca. 30 m bei einer Gesamtlänge von ca. 220 m schiebt sich der Knochenpark wie ein Band in Ost-West-Richtung zwischen Gewerbe und Wohnbebauung.

Durch die schmale Grünanlage schlängelt sich ein Weg, an den Verweilzonen mit Sitzgelegenheiten, ein kleiner Bolzplatz sowie ein attraktiver Spielplatz angelagert sind. Ein gepflastertes Rondell mit Sitzgelegenheiten um einen Kugelquellstein ist ein beliebter Kommunikationsbereich. Die Anlage wurde mit einer Vielzahl von Bäumen und Strauchgruppen bepflanzt.

Der Knochenpark als einer der wenigen Grün- und Spielbereiche ist stark frequentiert. Die Sandspielflächen, die Spielgeräte und der Bolzplatz werden von Kindern und Jugendlichen gut angenommen und sind teilweise überlastet.

Innenhof Volksbad Buckau
Der Hof der einstigen Badeanstalt ist unter Einbeziehung des Altbestandes an Bäumen im Jahre 1997 neu gestaltet worden. Die Freianlage wird von einem Fußweg, der Thiemstraße und Kapellenstraße verbindet, tangiert. Über den attraktiv gestalteten Innenhof ist der Zugang zum Literaturhaus Thiemstraße 7 möglich.

Spielplätze - Bestand und Bedarf

Den Buckauer Kindern stehen 5 Kinderspielplätze zurVerfügung. Kommunale Spielplätze werden im Rahmen der Spielplatzplanung der Landeshauptstadt Magdeburg in verschiedene Kategorien eingeteilt.

Kategorie A

  • Spielplätze mit zentraler Versorgungsfunktion für den Stadtteil
  • die Spielplätze verfügen über vielfältige Betätigungsmöglichkeiten, auch für Jugendliche über 12 Jahre und Erwachsene.
  • der Einzugsbereich beträgt bis 1.000 m (15 Gehminuten)  

Kategorie B

  • Spielplätze für die Zielgruppe bis 12 Jahre
  • der Einzugsbereich beträgt 500 m (10 Gehminuten)

Kategorie C

  • Spielplätze für Kleinkinder bis 6 Jahre
  • Einzugsbereich sind die Wohnungen bis in 200 m Entfernung

Kategorie BO Bolzplätze

Der Spielplatzbedarf wird mit 2,25 m² Bruttospielfläche je Einwohner angesetzt.

Spielplätze in Buckau (gesamt)

 Lage Größe
Kategorie Zustand

 Schönebecker Straße/
 Elbstraße

150 m² B
Zustand/Lage
schlecht
 Porsestraße
 (gegenüber Gesellschaftshaus)
600 m² B
gut
  Porse-Privatweg 650 m²
B
 
 Kinderspiel- und Freizeitfläche
 Karl-Schmidt-Straße
 "Knochenpark Buckau"
5.040 m²
A
gut
 Summe
6.440 m²
  sehr gut
 Bedarf
9.729 m²
bei 4324 Einwohnern
(31.12.2002) 

Damit ergibt sich ein Fehlbedarf für Buckau gesamt von ca. 3.300 m² Spielplatzfläche. Besonders hervorzuheben ist das Defizit an Bolzplätzen und Plätzen für sportliche Freiraumaktivitäten wie Skaten, Biken u.a. Spielplätze für Kleinkinder werden im Zuge von Sanierungen und Neubau jeweils im wohnungsnahen Bereich angelegt.

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