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Historische Industrie- und Gewerbegebiete und ihre heutige Nutzung

Schäffer und Budenberg Maschinenbaufabrik

VEB Messgerätewerk „Erich Weinert“ (MESSMA)
VEB Magdeburger Armaturenwerk (MAW)

1859 gründeten Bernhard Schäffer und Christian Budenberg ein Unternehmen zum Bau von Manometern. In der „Mechanischen Werkstatt“ wurden für die leistungsstarken Maschinen die dringend benötigten Messinstrumente hergestellt. Auf Grund der starken Nachfrage konnte das Unternehmen alsbald unter „Maschinen- und Dampfkesselarmaturenfabrik“ firmieren. Das Gelände der Schäffer und Budenberg Maschinenbaufabrik erstreckte sich über drei Quartiere. Das Quartier 23 wurde während der DDR-Zeit durch das VEB Messgerätewerk „Erich Weinert“, eine der wichtigsten Fabriken des Magdeburger Maschinenbaus, genutzt. Von den bestehenden denkmalgeschützten Fabrikanlagen sind der längliche zweigeschossige Fachwerkbau an der Schönebecker Straße, der als Tischlerei genutzt wurde sowie das große Werkstattgebäude für den Manometerbau und späteren Instrumentenbau, ein hoher lang gestreckter Geschossbau mit Seitenflügeln, besonders erwähnenswert.

Das Quartier 18, das später durch den VEB Magdeburger Armaturenwerk genutzt wurde, ist im Innenbereich komplett beräumt. Stehen geblieben sind die Gebäude, die als Kulturdenkmale erhalten werden sollen. Das Verwaltungsgebäude der Messgerätefabrik Schäffer und Budenberg an der Schönebecker Straße entstand im Neurenaissancestil mit nördlicher Prägung. Markant ist der große giebelförmige Dacherker.

In der Klosterbergestraße entstand 1906 ein Dreherei und Schlossereigebäude. Das Haus Nr. 13 diente als zum Betriebsgrundstück gehörendes Wohnhaus. Ebenfalls in diesem Quartier liegt die Budenbergsche Villa.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts dehnte sich das Betriebsgelände auf das Areal östlich der Budenbergstraße aus (Quartier 17). Hier befinden sich in geschlossener Fassadenfront als denkmalgeschützte Gebäude: eine dreigeschossige Tischlerei, ein viergeschossiges Modellhaus und die zweigeschossige Gussputzerei.

Während die Gewerbebauten der Quartiere 23 und 17 im Wesentlichen leer stehen, befindet sich das Quartier 18 bereits in Umgestaltung. Nach der Entkernung erfolgt derzeit die Altlastenbeseitigung. Vorgesehen ist die Umwandlung des Quartiers in ein Wohngebiet mit Einfamilienhäusern. Mit einbezogen in das Gesamtkonzept werden die Baudenkmale, die für Dienstleistung und nicht störendes Gewerbe genutzt werden sollen. Das Kürzel MAW soll künftig für „Miteinander Arbeiten und Wohnen“ stehen.

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